Nicht für dumm verkaufen

Zu den Artikeln "Alle dürfen mitreden" und "Hausaufgaben fertig, Debatte geht los" (TV vom 11. Juni):

Als ich von der vorgesehenen Schließung der Grundschule Pfalzel lesen musste, war ich sehr enttäuscht. Es ist für alle, die es betrifft, ein großer Einschnitt. Ich sehe zwar die Notwendigkeit einer Änderung des Schulsystems ein, da die Schülerzahlen immer weiter zurückgehen. Die Erklärung der Politiker über den Grund der Umstrukturierung finde ich jedoch verlogen. Warum kann man nicht zugeben, dass kein Geld mehr da ist, dass Grundstücke und Objekte verkauft werden müssen und dass dies die Kriterien sind, nach denen ausgewählt wurde? Ist also das Pfalzeler Grundstück besonders lukrativ zu vermarkten? Warum werden andere ortsnahe Schulen erst gar nicht in Erwägung gezogen? Das Märchen von der Verbesserung der schulischen Möglichkeiten hätte man ruhig in der Schublade lassen können. Wieso soll es für die Kinder einer Grundschule eine Verbesserung sein, wenn der Schulweg sich entscheidend verlängert, wenn sie aus dem Umfeld ihres Lebens genommen werden, wenn eine entscheidende Lebensphase sich in einem anderen Ort abspielt? Was soll da von Vorteil für die Kinder sein? Ganz zu Schweigen von Großeltern, die oftmals ebenfalls im Ort ansässig sind und in die Betreuung der Kinder eingebunden sind. Wenn man unangenehme Einschnitte plant, sollte man zur Bevölkerung ehrlich sein und sie nicht für dumm verkaufen. Darüber hinaus hätte ich mir von Herrn Lintz einen differenzierteren Kommentar gewünscht.Ute Lindig, Trier schule

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