Nicht jeder freut sich auf neue Nachbarn

Trier-Kürenz · Die weitere Zunahme bei der Einwohnerzahl ist nicht jedermanns Sache im Kürenzer Ortsbeirat. Das liegt weniger an den Menschen, die sich für Kürenz als künftigen Wohnsitz entscheiden, als mehr an den damit einhergehenden Verkehrsproblemen - insbesondere für Alt-Kürenz.

 Gerodet ist bereits, jetzt könnten die Bagger anrollen: An der Ecke Kohlenstraße/Keuneweg sollen neue Studentenwohnungen entstehen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Gerodet ist bereits, jetzt könnten die Bagger anrollen: An der Ecke Kohlenstraße/Keuneweg sollen neue Studentenwohnungen entstehen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Kürenz. Der Bebauungsplan BK 14-1 "Änderung Ecke Kohlenstraße und Keuneweg" mit laut Ortsvorsteher Bernd Michels (CDU) bis zu 170 neuen Studentenwohnungen sowie die ehemalige Franzosensiedlung Burgunderstraße (bis zu 240 Wohneinheiten) fanden nach teils heftiger kontroverser Debatte die Mehrheit des im Gasthaus Ternes tagenden Ortsbeirats Kürenz.
Denkbar knappes Votum


Die Zustimmung zum Bebauungsplan Kohlenstraße/Keuneweg fiel denkbar knapp aus: Sechs Ratsmitglieder sprachen sich dafür aus, fünf stimmten dagegen, es gab eine Enthaltung. Bei der Abstimmung zur Burgunderstraße gab es neun Ja-Stimmen und drei Stimmen dagegen.
Auch bei der Wiederbelebung des ehemaligen Franzosenviertels muss von einer weiteren Zunahme des motorisierten Verkehrs ausgegangen werden. Der Antrag von Richard Haas (Grüne), die Verwaltung solle kurzfristig stärkere Anstrengungen unternehmen, um die Verkehrsbelastung in Alt-Kürenz zu reduzieren, erntete einhellige Zustimmung.
Eine mitunter hitzige Debatte lieferten sich Ortsvorsteher Michels und Johannes Verbeek (parteilos). Verbeek kritisierte, es würden immer mehr neue Wohngebiete beschlossen, ohne die sich dadurch weiter verschärfenden Verkehrsprobleme gebührend zu berücksichtigen oder gar zu lösen: "Wir werden permanent von der Verwaltung veräppelt. Es gibt keine Perspektive für eine Verkehrsentlastung." Michels warf er vor, zu lasch mit der Verwaltung umzugehen. Richard Haas vermutet gar: "Die Stadt versucht, das Problem auszusitzen".
Ortsvorsteher Michels hielt dagegen, dass Trier einen "enormen Bedarf an Wohnraum" habe. Wenn der in Kürenz befriedigt werden könne, sei das doch eine gute Sache. Zumindest langfristige Lösungsansätze bietet seiner Meinung nach das kürzlich vom Stadtrat beschlossene Mobilitätskonzept mit den Regionalbahn-Haltepunkten Trier-Nord und Kürenz.
Keinen Aufschub dulde die Entwicklung des ehemalige Franzosenviertels Burgunderstraße, sonst könnte leicht eine ungewollte "Brache" entstehen, befürchtet Harald Mander (CDU).
Freuen darf sich der Sportverein Kürenz über einen Betriebskosten-Zuschuss in Höhe von 1000 Euro, der einstimmig vom Ortsbeirat verabschiedet wurde.

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