"Nicht mit der Brechstange herangehen"

Eigentlich ist er im Kölner Karneval zuhause. Anderen Leuten Streiche zu spielen, ist erst seit April sein Geschäft. Heute sendet Entertainer Guido Cantz mit "Verstehen Sie Spaß?" live aus der Trierer Arena.

Trier. (slg) Auch wenn er keine Konkurrenz zu Sendern wie Pro Sieben oder RTL aufbauen will, möchte der Moderator Guido Cantz der in die Jahre gekommenen Sendung "Verstehen Sie Spaß?" eine Verjüngungskur verpassen. Mit dem Kölner sprach unser Redaktionsmitglied Sarah-Lena Gombert.

Bei Ihrer ersten Sendung von "Verstehen Sie Spass?" im April hagelte es Kritik. Im August konnten Sie dann den Quoten-Tagessieg für sich verbuchen. Womit wollen Sie am Samstag aus Trier die Zuschauer überzeugen, um gegen andere Samstagabend-Shows wie "Schlag den Raab" oder "Das Supertalent" zu punkten?

Guido Cantz: Klar ist, dass es im deutschen Fernsehen keine leichten Sendeplätze mehr gibt. Diese luxuriöse Situation, als alle vor dem Fernseher saßen und ‚Verstehen Sie Spass?' guckten, ist einfach vorbei. Allerdings ist "Verstehen Sie Spaß?" seit über 30 Jahren eine Marke im deutschen Fernsehen, und ich denke, dass wir auch in schwierigen Situationen selbstbewusst auftreten sollten.

Und wie wollen Sie das in Trier konkret machen?

Cantz: Wir haben tolle Gäste. Mit Sarah Connor und David Garret treten zwei tolle Musiker in der Sendung auf. Dazu haben wir noch Horst Lichter, der kommt auch gut an.

Sie haben einmal gesagt, dass die etwas angestaubte Sendung mit ihrer "Verjüngung" noch nicht am Ziel sei. Was muss noch unternommen werden - und wie frei können Sie beim Öffentlich Rechtlichen arbeiten?

Cantz: Wichtig ist vor allem, dass wir nicht mit der Brechstange an das neue Konzept herangehen. Unsere Zuschauer sind in der Regel 55 Jahre alt oder noch älter. Aber mit kürzeren Filmen und neuen Rubriken hoffen wir, auch jüngeres Publikum anzusprechen - beispielsweise junge Familien. Aber einen Humor, wie er zum Beispiel Zuschauer von Privatsendern wie Pro Sieben oder RTL haben, können wir nicht bedienen.

Sie haben schon zur Vorbereitung der Sendung in Trier gedreht. Welchen Eindruck haben Sie von der Stadt Trier und den Menschen? Lachen auch die Moselaner über die Witze einer rheinischen Frohnatur?

Cantz: Ich war schon ein paar Mal in Trier und bin froh, dass ich meine dritte Live-Sendung hier machen kann. Die Stadt ist mir sehr sympathisch, auch weil man alles zu Fuß erledigen kann. Und was den Humor der Trierer angeht, glaube ich gar nicht, dass sich Rheinländer und Moselaner stark voneinander unterscheiden. Auch an der Mosel wird viel gelacht.

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