"Nicht nur Putzfrauen und Köche"

TRIER. (rik) Zum 25. Mal fand am der Welttag der Hauswirtschaft statt. Auch in Trier gab es Aktionen, organisiert von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD).

Viele Stimmen sind zu hören aus dem Bürgersaal im Bürgerhaus Trier-Nord. Dort veranstaltet der Qualifizierungs- und Dienstleistungsbetrieb "Küche und Hauswirtschaft" einen "Tag der offenen Küche". Dafür haben Diplom-Pädagogin und Leiterin Inge Buschmann und ihr Team alle Kunden, welche aus Kindertagesstätten und Ganztagsschulen bestehen, eingeladen. "Hier können die Kinder einmal sehen, woher ihr tägliches Essen kommt", erklärt Buschmann. Außerdem informieren Plakatwände und Hauswirtschaftlerinnen über das weit gefächerte Berufsfeld. "Wir möchten auf den Beruf als professioneller Handwerksberuf hinweisen. Die Vielfältigkeit und Wichtigkeit dieser Arbeit wird immer noch verkannt", meint Buschmann. Wobei gerade in dieser expandierenden Branche Arbeitsplätze geschaffen würden. Mit Vorurteilen haben auch die Auszubildenden der Hauswirtschaft auf dem Hauptmarkt zu kämpfen. Dort gibt ein Informationsstand über die verschiedenen Ausbildungsbetriebe Auskunft, und die Schüler testen das Wissen der Passanten über den Beruf als Hauswirtschaftler/in. Fragen nach der Ausbildungszeit, dem erforderlichen Schulabschluss oder den späteren Einsatzbereichen werden nur selten korrekt beantwortet. "Viele denken, wir werden später nur Putzfrauen oder arbeiten als Küchenhilfen", erzählen Vanessa Fusenig und Deborah Häberle, beide im ersten Ausbildungsjahr. "Unsere Arbeit wird einfach unterschätzt und direkt abgestempelt", fügt Janine Große hinzu.Interessierte Passanten

Dieses Problem kennt auch Silvia Conrad, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft für hauswirtschaftliche Bildung (LAG Hauswirtschaft). "Ohne hauswirtschaftliche Dienste geht es in Zeiten von Großbetrieben nicht mehr. Auf die Bedeutung dieses Berufes möchten wir mit unserer Präsenz hier am Hauptmarkt hinweisen", sagt Conrad. Und die große Resonanz bestätigt dies. "Neben den Schulklassen der Berufsschule zeigen sich auch andere Passanten sehr interessiert", freut sich Conrad.

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