Nicht vernachlässigen!

Scheinbar geschehen im Tiergartental doch noch Wunder! Warum sich aber gerade jetzt die Nabu um ihr "Stiefkind" Streuobstwiese widmet, bleibt dennoch ein verschlossenes Buch. Vielleicht motivieren emsige Gestaltungsmaßnahmen im Zuge der Landesgartenschau oder Anrufe bei der Oberen Landespflegebehörde die Nabu-Kreisgruppe dazu, sich nun endlich mit der Streuobstwiese auseinander zu setzen.

Nabu-Chef Jens Gelderblom sollte sich für die Zukunft merken, dass man ein Projekt wie die Streuobstwiese erst dann ins Leben ruft, wenn ambitionierte und sachkundige Mitarbeiter vorhanden sind. Abgesehen davon, dass der 30-jährige Pachtvertrag beziehungsweise der Kauf und die Anpflanzung der Obstbäume wahrscheinlich durch Mitgliedsbeiträge und Spendengelder finanziert wurden und das Desinteresse letztendlich mehr Geld verschlingt als kontinuierliche Pflegemaßnahmen! Somit kann sich die Nabu für ihr hoffnungsvoll zukünftiges Vorzeigeprojekt auf langfristige Arbeiten einstellen, denn Obstbäume sind - trotz extensiver Nutzung einer Streuobstwiese - veredelte Kulturpflanzen, die ohne eine gewisse Minimalpflege (wie regelmäßiger Erziehungsschnitt, Kontrolle der Veredlungsstellen oder Wässern bei anhaltender Trockenheit vor allen in den ersten Jahren) verkümmern. Anstatt das Schild aufzurichten, das zum x-ten Mal durch Vandalismus zerstört wurde, sollte ein Teil der Fläche durch eine Wildobsthecke, entsprechend den gegebenen Bodenbedingungen, umrandet und Nistkästen angebracht werden. Auch bieten sich Partnerschaften mit anderen Naturschutzverbänden an, um den strukturreichen Lebensraum zu erhalten. Désirée Dall´Agnol, Trier

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