Nicht zu übersehen

Schimmel verschwindet nicht nur nicht von alleine, die gefräßigen Sporen breiten sich sogar aus, wenn ihnen niemand ihre Nahrungsgrundlage wegnimmt. Wer den Kopf in den Sand steckt, macht daher das Problem nur schlimmer:

Schimmel verschwindet nicht nur nicht von alleine, die gefräßigen Sporen breiten sich sogar aus, wenn ihnen niemand ihre Nahrungsgrundlage wegnimmt. Wer den Kopf in den Sand steckt, macht daher das Problem nur schlimmer: Denn im Schnitt verdoppeln sich die Sanierungskosten im Zweijahresturnus. Und ist der Kostenvoranschlag für notwendige Handwerkerarbeiten nach Jahren beinahe unbezahlbar geworden, stecken manche ihren Kopf nur noch tiefer in den Sand. Dabei ist beim ersten Auftreten von Feuchtigkeitsflecken deren Ursache meist relativ gut durch nachhaltige und sinnvolle Sanierung zu beheben. Bei dem Haus in der Karl-Marx-Straße ist vielleicht zu viel Zeit ins Land gegangen, als dass es noch mit einer Sanierung im kleinen Maßstab zu retten wäre. Der Befall mit einem Holz zersetzenden Pilz könnte sogar das Todesurteil für das Gebäude sein. Dass der gerichtlich bestellte Gutachter laut Anwaltskanzlei des Vermieters nur im Bad des Hauses Schimmel gefunden haben soll, verwundert. Entfernt man nämlich die Tapete an der am stärksten von Salzausblühungen betroffenen Wand, wird der Schimmel deutlich sichtbar. Und die schwarzen Stile mit den runden Köpfen obendrauf, die aus dem Fensterrahmen nach außen wachsen, sind auch nicht zu übersehen. Hat sich im Dachstuhl tatsächlich der Echte Hausschwamm eingenistet, muss die Familie schleunigst ausziehen - denn dann sind nicht nur Bronchien und Haut belastet, sondern ihr Leben gefährdet durch die dann drohende Einsturzgefahr des jetzt schon stellenweise morschen Daches, dessen Balken teilweise gesplittert sind. c.wolff@volksfreund.de

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