"Hier ist vieles anders als bei uns. Wir haben zum Beispiel keine Zeitumstellung”, meint Sandra (18). "Ich finde es auch komisch, dass Deutsche mit Straßenschuhen ins Haus gehen. Und ich mag keine Bratwürste, die will ich nie mehr essen." Sandra ist eine der Austauschschüler aus dem isländischen Egilsstadir, die für zwei Wochen in deutschen Gastfamilien leben. "Der Austausch ist bisher sehr schön, aber auch anstrengend", berichtet Sandra. Seit ihrer Ankunft hat die Gruppe einen vollen Terminplan. So besuchten sie unter anderem den Naturpark Saar-Hunsrück und wandelten im Amphitheater auf den Spuren der Römer. Beim Besuch des Weinbaugebiets Mosel-Saar-Ruwer durfte eine Weinprobe natürlich nicht fehlen. Lovisa (19) und Anna (20) sind sich einig: "Die Weinprobe hat uns bisher am besten gefallen, obwohl wir eher Biertrinker sind." Ein gut gelaunter Ulrich Holkenbrink empfing die "strahlenden Isländer" im Rathaus. Der Kulturdezernent, ehemaliger Lehrer des MPG, stellte Trier als europäische Stadt vor. Mit einem Frage-Antwort-Spiel hatte er die Schüler schnell auf seiner Seite und konnte sie für Geschichtliches und Landeskundliches rund um Trier interessieren. Stimmung kam auf, als Holkenbrink zur Europahymne "Ode an die Freude" ansetzte. Vor allem über den europäischen Gedanken des Austausches zeigte er sich begeistert: "Ich hoffe, die Verbindung zwischen Trier und Egilsstadir wird noch enger. Denn Kinder und Jugendliche sind die Zukunft Europas." Den Austausch zwischen den isländischen Schülern und dem Max-Planck-Gymnasium gibt es schon seit zehn Jahren. Unabhängig von ihren Schulen organisieren die Jugendlichen aus Island den Austausch selbstständig. Unterstützt werden sie durch das Programm "Jugend für Europa". Im September besuchen dann Gymnasiasten des MPG ihre Freunde in Island.