Noch keine zu dicke Luft in Trier

Trier · Die Messstationen Kaiserstraße und Ostallee melden für das laufende Jahr keine Überschreitungen der Grenzwerte für Stickstoffdioxid. Dennoch wird die Verwaltung dem Dezernatsausschuss IV heute Abend Optionen vorlegen, die Überschreitungen präventiv verhindern sollen.

Trier. Stickstoffdioxide sind typische Abgase; sie entstehen bei der Verbrennung in Kraftwerken, Heizungsanlagen und vor allem Kraftfahrzeugen. Der Jahresmittelwert, ab dem es nach Ansicht des Gesetzgebers bedenklich wird, liegt seit dem 1. Januar 2010 bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft; vorher waren es 60. Dieser Wert wird in Trier zwar nicht übertroffen, aber von der Messstation Kaiserstraße bereits seit 2008 konstant erreicht. Auch die in der Ostallee gemessenen Werte liegen mit 37 bis 38 Mikrogramm nur knapp unter der Alarmschwelle.
Mit diesem Problem wird sich der Dezernatsausschuss IV heute beschäftigen. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) wird ein Papier mit dem Titel "Handlungsoptionen zur Verbesserung der Luftqualität in Trier" vorlegen. Denn eine Überschreitung der 40 Mikrogramm pro Kubikmeter sei zukünftig nicht ausgeschlossen.
Das Papier basiert auf der These, dass Aktionen auf lokaler Ebene keine Generallösung sein können. "Es sind Anstrengungen auch im nationalen und europäischen Rahmen erforderlich, um dauerhafte Erfolge bei der Einhaltung der europäischen Luftgrenzwerte zu erzielen", heißt es in der Informationsvorlage der Verwaltung. Der seit 2010 geltende Grenzwert für Stickstoffdioxid könne an vielen Stellen in Deutschland und Europa zurzeit nicht eingehalten werden. Da Auto-Abgase eine der Hauptquellen der Stickstoffdioxidbelastung sind, sei die Absenkung der Kraftfahrzeug-Abgasnormen "flächendeckend und dauerhaft wirksam und damit in ihrer Wirkung allen Handlungsansätzen überlegen".
Was kann die Stadt Trier tun, um eine bessere Luftqualität zu erreichen? "Strategien einer luftschadstoffarmen Stadtentwicklung" nennt die Informationsvorlage für den Baudezernatsausschuss, ebenso die "Integration von Stadt-, Verkehrs- und Umweltplanung". Das Mobilitätskonzept, das laut Ankündigung der Dezernentin noch in diesem Jahr fertig werden soll, werde eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören die Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Rad- und Fußverkehrs sowie Verbesserungen der Verkehrssteuerung. Die Stadtverwaltung selbst will die kommunale Fahrzeugflotte auf emissionsarme Autos und Busse umstellen. Das Papier schließt mit der Erklärung, die Stadtverwaltung entwickle mit dem Mobilitätskonzept 2025 einen Plan, der die Wechselbeziehungen zwischen städtebaulicher Struktur, Verkehrsentwicklung und den daraus resultierenden Umweltauswirkungen betrachte.
Die öffentliche Sitzung des Dezernatsausschusses IV beginnt am heutigen Donnerstag um 17 Uhr im Konferenzraum Steipe im Rathaus.

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