Noch mal drüber reden

Zum Bericht "Bußgeld für Protestfahrt" (TV vom 11. Februar):

Beim Streit um den Ausbau der Loebstraße hat jeder an und für sich Recht. Zum einen wird jeder, der eine Sanierung dieser Buckelpiste fordert, mit Sicherheit breite Zustimmung bei den betroffenen Bürgern finden, meine Zustimmung eingeschlossen. Doch muss auch den Anliegern das Recht eingeräumt werden, gegen die Pläne der Stadt Trier zu sein, die vorsehen, die Straße zugunsten von Radfahrern und Fußgängern zu verengen. Und das, obwohl sie durch ein Gewerbegebiet mit einigen recht großen Firmen führt - LKW-Verkehr inklusive. Auch diese Gruppe kann breite Zustimmung gut gebrauchen. Ein Gewerbegebiet ist keine Spielstraßenzone. Tempolimit und enge Straßenführung bremsen nicht nur Umweltsünder, sondern auch unsere Wirtschaft aus, die uns nicht zuletzt Arbeit gibt.

Dies sollte man bedenken, bevor man vorschnell Pläne umsetzt. Auch mit dem Rentner, der hier einen Denkanstoß geben wollte, fühle ich mit. Ich hätte es nicht anders gemacht. Aber auch der Polizist, der sagt "Rechtsfahrgebot ist und bleibt Rechtsfahrgebot", wird Recht behalten, auch wenn er ein Auge hätte zudrücken können und vielleicht dürfen.

Kurz und gut: viele Sichtweisen, jeder hat irgendwie Recht. Diesen Konflikt zu lösen ist eine wahre Kunst, aber nicht unmöglich. Man sollte nur sachlich bleiben und noch mal darüber reden.

Gerhard Franzen, Trier-Filsch

Verkehr

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