Noch schneller, aber stromsparend

Die Deutsche Post investiert in Geschwindigkeit: Mit einer neuen Sortieranlage im Briefzentrum Trier sollen eingehende Sendungen schneller nach Regionen, Städten, Straßen und Hausnummern geordnet werden. Das Unternehmen gibt dafür zwei Millionen Euro aus.

Trier. Ein monotones, schnelles Rattern schallt durch die Hallen des Briefzentrums der Deutschen Post am Trierer Hafen, flinke Hände greifen zu den typisch knatschgelben Kisten. Nachdem Landrat Günther Schartz und der Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen das obligatorische Startknöpfchen gedrückt haben, läuft die neue Brief-Sortieranlage. Es ist die modernste ihrer Art, die Deutsche Post investiert bundesweit 420 Millionen in neue Maschinen, in Trier sind es 2,2 Millionen. Für die Post ist das eine Investition in eine Zukunft, in der sie auch weiterhin auf die Papier-Post setzt. Außerdem spart die neue Anlage rund 20 Prozent Strom - und sie erhöht die Geschwindigkeit der Brief-Verteilung. "Sie kann bis zu 42 000 Sendungen pro Stunde verarbeiten, das sind 25 Prozent mehr als die alte", sagt Albert Biewers, Leiter des Trierer Briefzentrums. Verarbeiten, das heißt ordnen: Aus der Region Trier - das entspricht dem Postleitzahlenbereich 54201 bis 54679, also den Kreisen Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich und die Stadt Trier - abgeschickte Briefe kommen kistenweise im Briefzentrum an. Dort werden sie in der neuen Maschine sortiert - nach den verschiedenen Briefzentren in Deutschland, wo die Zusteller die Post übernehmen und an den Adressaten ausliefern. Gleichzeitig kann die neue Anlage aber auch Post, die in die Region Trier geschickt wurde, sortieren - nach Ort und nach Straße.

Das funktioniert alles vollautomatisch: Die Adressen auf den Briefen werden gescannt, der Transportmechanismus befördert sie in die entsprechenden Kisten. Die Arbeiter an der Maschine schieben diese dann zu den Verladestationen.

Insgesamt bearbeitet das Briefzentrum Trier rund 500 000 Briefe für ein Gebiet mit rund 500 000 Einwohnern. Als Sonderfunktion leitet das Trierer Sortierzentrum auch die Briefe aus Luxemburg weiter.

Eine gewaltige Papiermenge, die es in Trier zu bewegen gilt: "Hier arbeiten 145 Mitarbeiter im Drei-Schichten-System, montags bis samstags zwischen 7.30 Uhr und 6.30 Uhr", sagt Biewers. Durch die Umstellung auf die neue Maschine sind zwei "Arbeitseinheiten" von 38,5 Stunden pro Woche eingespart worden. Mit Zustellern, Schalterbediensteten, Angestellten der Verwaltung und den Mitarbeitern im Briefzentrum beschäftigt die Deutsche Post in der Region Trier 538 Menschen, davon 321 in Vollzeit-Verträgen. Außerdem helfen in der postreichen Zeit vor Ostern und Weihnachten bis zu 80 Zusatzkräfte bei der Sortierung und Zustellung der Briefe.Daten und Fakten Briefzentrum Trier Inbetriebnahme: März 1998 Mitarbeiter: 145 (davon 45 in Vollzeit) Auszubildende: 45 Plätze seit 2007, davon 33 als Fachkräfte für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen und zwölf in der sogenannten Einstiegsqualifikation für schwer vermittelbare Jugendliche.

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