Noch viele Töne zu verkaufen

Trier-Euren · Die Eurenerin Pia Lutz engagiert sich gemeinsam mit einem Förderkreis seit zehn Jahren für die Renovierung der Orgel in der St.-Helena-Kirche. Jetzt brauchen die Helfer nur noch 30 000 Euro, damit das Kircheninstrument 2013 wieder erklingt. Das Geld sollen Orgelpfeifen-Paten beisteuern.

 Pia Lutz engagiert sich für die Renovierung der Orgel in der Trierer Pfarrei St. Helena in Euren. TV-Foto: Philipp Jakobs

Pia Lutz engagiert sich für die Renovierung der Orgel in der Trierer Pfarrei St. Helena in Euren. TV-Foto: Philipp Jakobs

Trier-Euren. Wer derzeit in die St.-Helena-Kirche gehen möchte, steht vor verschlossener Tür. Denn die Kirche wird restauriert. Ab Ostern 2013 soll sie wieder zugänglich sein.
Bald darauf, so hofft Pia Lutz vom Förderkreis Orgelrenovierung, soll auch die Orgel wieder erklingen. Dass der Verein sein Ziel nach zehn Jahren endlich erreichen wird, freut Lutz sehr. Denn die Kosten hatten sich gegenüber den ursprünglichen Erwartungen verdoppelt.
Keine Kirche ohne Orgel


"Wir haben ursprünglich mit 75 000 Euro gerechnet, daraus sind inzwischen 150 000 Euro geworden", sagt die 47-Jährige, die seit fast 40 Jahren dem Kirchenchor angehört.
Schon nachdem der Verein die Renovierung begonnen hatte, seien an der Orgel immer weitere Register kaputtgegangen. Zudem habe es eine Preissteigerung bei den Ersatzteilen gegeben.
Lutz hat sich davon aber nicht entmutigen lassen: "Die Kirchenmusik ist meine Berufung, und ich kann mir eine Kirche ohne Orgel nicht vorstellen." Durch Reisen, Benefizkonzerte und Flohmärkte hat ihr Verein schon 120 000 Euro gesammelt. Die noch fehlenden 30 000 Euro will der Verein nun auch bald aufbringen.
Dabei helfen soll eine ungewöhnliche Idee: der Verkauf von Orgelpfeifen-Patenschaften. Das ist eine besondere Art der Spende, weil die Teilnehmer sich dann mit dem Ton, den sie unterstützt haben, identifizieren können", erklärt die Eurenerin.
Jeder Spender könne auf Wunsch in einem Patenbuch erwähnt werden. "Die Paten können beispielsweise den Anfangston ihres Lieblingslieds sponsern."
Ansonsten erhalte der Verein für die Aktion keinerlei Zuschuss. Die Orgel soll im kommenden Jahr, fünf Monate nach der Wiedereröffnung der Kirche, in Betrieb gehen. "Für die fehlenden Töne hoffen wir, bis dahin Paten zu finden", sagt Lutz. "In einem Konzert wird dann denen, die es wollen, die jeweilige Pfeife einzeln vorgespielt."
Zinn, Kupfer und Mahagoni


Die Orgel soll - wie vor der Renovierung - 2174 Pfeifen in 30 Registern beinhalten. Für mindestens 40 Jahre soll keine weitere Renovierung nötig sein. Die meisten Pfeifen, genau 1751, werden aus Zinn bestehen, der Rest aus Mahagoni, Kupfer und Fichte. Der Vermutung, der Förderkreis Orgelrenovierung könne dann überflüssig werden, tritt Lutz klar entgegen. Sie freut sich schon auf eine neue Aufgabe: "Nach der Renovierung werden wir uns um die Orgelmusik kümmern."

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