Nummer 100 ist erreicht

Trier · Die Arbeit läuft unermüdlich: Seit der Gründung 1982 ist der Denkmalrettungsverein Trier-Gesellschaft um das historische bauliche Erbe der Stadt bemüht. Mit dem Petrusbrunnen auf dem Hauptmarkt kann das 100. Projekt abgeschlossen werden. Enthüllung ist am Samstag, 16. November. Der TV gibt einen Überblick über den Verein und die Projekte, die in 31 Jahren umgesetzt wurden.

Trier. Die Stadt Trier hat Schulden. Auch Geld für die Rettung von Denkmälern ist daher knapp bemessen. Um das Rathaus beim Erhalt historischer Bauwerke zu unterstützen, gibt es allerdings engagierte Trierer, die das als gesellschaftliche Aufgabe und kulturelle Pflicht aufgefasst und sich zum Verein Trier-Gesellschaft zusammengeschlossen haben.Mit St. Gangolf begann\'s

Das war 1982. Mitbegründer und bis zu seinem Tod erster Vorsitzender war der langjährige Landesmuseums-Direktor Heinz Cüppers (1929 bis 2005). 60 Idealisten waren am 14. April zur Vereinsgründung zusammengekommen. Das erste Projekt gingen die Denkmalretter 1984 an: die Restaurierung und neue Farbfassung des Marktportals von St. Gangolf, in die 22 000 D-Mark aus dem Vereinstopf flossen. Viel Beachtung fand 1984 und 1988 die Restaurierung und farbliche Gestaltung des St.-Georgsbrunnens auf dem Kornmarkt (65 000 D-Mark) oder in den 1990er Jahren der Wiederaufbau der Kastilport am Landesmuseum (knapp 80 000 D-Mark). Noch unter Cüppers\' Regie wurden die Weichen für das bisher größte Vorhaben gestellt: die Sanierung des mittelalterlichen Frankenturms in der Dietrichstraße. Den Vereinsvorsitz übernahm 2005 nach Cüppers Tod Gert Burscheid, der bis dahin Schatzmeister der Trier-Gesellschaft war. Bis 2007 hat es gedauert, bis unter Burscheids Ägide das 900 Jahre alte Stück Mittelaltergeschichte runderneuert, wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und an die Stadt zurückgegeben werden konnte. Der Trierische Volksfreund hat die Trier-Gesellschaft bei diesem Leuchtturmprojekt - am Ende flossen mehr als 340 000 Euro in die Mammut-Sanierung - unterstützt. Bereits 2008 hatte der Verein einen weiteren Riesen auf der Liste: Mit ebenso viel Elan und Enthusiasmus und öffentlichkeitswirksamen Aktionen konnte der Balduinbrunnen von seinem maroden Zustand befreit werden. Nicht nur Bronzefigur und Steintrog wurden saniert, auch der Brunnenplatz wurde neu gestaltet und ist seither für Passanten zwischen Hauptbahnhof und Stadt ein erfreulicher, knapp 210 000 Euro teurer Anblick. 1,3 Millionen Euro investiert

Nichtsdestotrotz kümmert sich der Verein aber auch immer wieder um kleinere Maßnahmen wie die Renovierung von Wegekreuzen, Altären, Figuren, Fenstern und Teilen an Bauwerken. Mehr als 1,3 Millionen Euro hat die Trier-Gesellschaft in 31 Jahren aufgewendet, um den Erhalt steingewordener Geschichte zu sichern. Etwa 450 Mitglieder zählt der Verein, Vorsitzender seit 2011 ist Karl-Heinz Scheurer. Und mit Objekt 100 kehren die Denkmalretter an den Ausgangspunkt der Aktivitäten, den Hauptmarkt, zurück - mit einem weiteren Prestige-Projekt: der Sanierung des Petrusbrunnens. Dessen Enthüllung nach Abschluss der Arbeiten ist für den 16. November, 11.30 Uhr, geplant. Die Trier-Gesellschaft plant eine Chronik über ihre Arbeit. Dafür und für weitere Projekte sind Spenden erwünscht. Weitere Informationen zum Verein unter www.trier-gesellschaft.devolksfreund.de/meinehilfe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort