Nur die Torwand fehlte

TRIER. Riesengedränge herrschte am Sonntag beim 16. Trierer Kindertag im Palastgarten. Bereits zu Beginn der Traditionsveranstaltung waren die Spiel-Stände dicht umlagert.

Das Konzept der mobilen Spielaktion e.V. und Stadtjugendpflege hat sich längst bewährt. 26 Infostände von Kinder- und Jugendeinrichtungen sind in U-Form auf der großen Wiese aufgestellt. Dazwischen wuseln die eigentlichen "Stars": die Kinder. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Hockey, Trampolinspringen und Volleyball für die Bewegungsfreudigen, Schminken, Märchen und Sandbilder für die Kreativen, Kakao, Café und Kuchen für die Ungesättigten. Und jede Menge sinnesanregende Angebote gibt es von qualifizierter Hand. Nahrungsmittel erschnuppern

Wie zum Beispiel im Zelt der Kindertagesstätte Christuskirche, wo es Nahrungsmittel zu erschnuppern gilt. "Bis auf die Kiefernnadeln habe ich alles richtig gerochen", verkündet Dominik. "Aber die kann man ja auch nicht essen." Aha, Spiel- und Lernsoll sind wohl erfüllt. "Leider kann ich da nicht mitmachen", bedauert hingegen eine Mutter und schiebt ihren Nachwuchs sanft ins Zeltinnere, "mit meinem Schnupfen". Da wäre sie beim Stand der Integrierten Kindertagesstätte der Lebenshilfe vielleicht besser aufgehoben gewesen. Fühlkästen mit unterschiedlichem Inhalt sind dort aufgebaut. Für ein kleines Mädchen ist ein Kasten aber einfach nur mit Luft gefüllt. "Da ist nichts drin", ist sie felsenfest überzeugt, bis sie endlich die zarte Wolle ertastet. Hauptargument: Viel Spaß

"Das Hauptargument für unseren Besuch ist, dass unsere Kinder hier viel Spaß haben", erzählt Anja Emmes. Daneben nutzt die Erzieherin den Kindertag, um sich über die Konzepte der beteiligten Kindergärten zu informieren. Dass manche Einrichtungen für ihre Bastelangebote eine kleine Gebühr erheben, hält sie für selbstverständlich. "Das ist ja für einen guten Zweck", sagt sie. Zufriedene Gesichter auch bei den Johannitern, auf deren Riesen-Trampolin gleich mehrere Kinder in die Höhe hopsen. In nur einer Stunde beraten sie mehrfach über häusliche Kinderkrankenpflege und Erste Hilfe am Kind. Irgendwelche Verbesserungsvorschläge für den Kindertag? Fehlanzeige - abgesehen von den Ausharrenden in den Warteschlangen sind nur zufriedene Gesichter auszumachen. Halt, doch: "Eigentlich fehlt hier noch eine Torwand", findet der achtjährige Marc. "Das wäre dann perfekt."

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