Nur ein Schornstein für Mariahof

TRIER-MARIAHOF. Nach wie vor (nur) ein Schornstein für ganz Mariahof: Die Stadtwerke Trier wollen ernst machen mit der Umstellung des Stadtteils auf Fernwärme. In einem ginge die Sanierung von Strom- und Wasserleitungen. Das Erdgasnetz würde damit endgültig gekappt.

Die Trierer Stadtwerke (SWT) stehen in den Startlöchern und würden lieber heute als morgen damit beginnen, ganz Mariahof (3400 Einwohner, 1260 Haushalte) auf Fernwärme umzustellen (der TV berichtete). Dies teilten die SWT-Mitarbeiter Arndt Müller und Franz-Josef Krempchen in der Ortsbeiratssitzung im Pfarrzentrum St. Michael dem Gremium und den zehn Zuhörern mit. Die Vorbereitungen liefen auf vollen Touren, so Arndt Müller. Eine zeitliche Verzögerung sei nur für den Fall zu erwarten, wenn die Maßnahme europaweit ausgeschrieben werden müsste; das stehe noch nicht fest. Dies werde dann der Fall sein, wenn die veranschlagten Kosten die Grenze von fünf Millionen Euro (Bauleistungen) überschreiten. Die SWT-Vertreter sahen sich außer Stande, auch auf wiederholte Nachfragen aus dem Zuhörerkreis Zahlen zu nennen. Dafür sei die Maßnahme noch nicht konkret genug ermittelt, weil sich einzelne Komponenten durchaus noch ändern könnten oder noch gar nicht erfasst seien. Was die Mariahofer schon wussten: Kosten für die Umstellung werden nicht auf sie zukommen, denn Arndt Müller betonte: "Die Stadtwerke sind komplett für die Erneuerung zuständig." Mit dem eigens vom Ortsbeirat gegründeten Arbeitskreis "Fernwärme" trafen die SWT-Mitarbeiter schon oft zusammen. Und auch "versteckte Kosten", so die Frage einer besorgten Zuhörerin, werde es nicht geben.Keine Preissteigerungen zu erwarten

Beide Stadtwerke-Mitarbeiter versicherten außerdem, "von der Investition sind keine Preissteigerungen zu erwarten". Beabsichtigter Nebeneffekt durch die Umstellung: Bei einem Schadensfall müssen die Techniker nicht mehr in die Häuser, sondern können draußen die erforderlichen Arbeiten ausführen (zum Beispiel punktuelles Abschalten der Versorgung und dann nicht mehr eines ganzen Straßenzuges). Laut SWT geht es um insgesamt 161 Erdgas-Anlagen, von denen bereits 109 auf die Fernwärme-Technik umgestellt seien. Krempchen rechnet damit, Ende Mai 153 Zähler "vom Gas wegzuhaben". Die verbliebenen acht Systeme würden deshalb in der heizlosen Zeit umgestellt, weil ein größerer Installationsaufwand erforderlich sei. Wenn die Stadtwerke schon mal buddeln, dann sollen auch Strom und Wasser mit in die Arbeiten einbezogen werden. In drei Monaten könne die Trassenfindung komplett stehen, hofft Arndt Müller, um konkret weiter planen zu können. Einmütige Zustimmung kam auch aus den Reihen des Ortsbeirates. Ihren Nutzen hätten alle Mariahofer schließlich von dem 2000/2001 für 1,3 Millionen Euro sanierten Heizkraftwerk mit moderner Technik und optimalem Ausnutzungsgrad. Auch der Ortsbeirat steckt Hals über Kopf in Vorbereitungen. Die Aufgabenstellung ist dort allerdings eine andere. Ein Ortsbeirat, der feiert (mit der Bevölkerung), gibt es in Mariahof am 9. Mai. Ortsvorsteherin Maria Marx lobte den Eifer des Festausschusses, der konkrete Programmpunkte erarbeitet hatte: 11 Uhr Messfeier und Übergabe der gestifteten Sitzbänke, mehrere geführte Wanderungen im Mattheiser Wald, Kinderprogramm, Ponyreiten und vieles mehr. Großzügiger Festausschuss: Nicht nur die Mütter, sondern alle Frauen sollen am Muttertag ein Gratis-Glas Sekt bekommen.

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