Die zweite Hälfte soll nach und nach vom bisher auf Papier geführten Kataster in die digitale Version übertragen werden. Im Kataster hat jeder Baum eine Nummer und ein Untersuchungsformular, in das bei den regelmäßigen Kontrollen Auffälligkeiten eingetragen werden. Mit welcher Regelmäßigkeit ein Baum kontrolliert werden muss, hängt von Alter und Standort ab. Bäume auf Spielplätzen werden beispielsweise öfter kontrolliert als Bäume auf Wiesen.
Von den 22 705 bisher digital erfassten Bäumen werden 9139 einmal pro Jahr kontrolliert, 11 413 alle zwei Jahre und 2153 alle drei Jahre. Eine solche Routinekontrolle, die vom Boden ausgeführt wird und bei der keine Geräte zum Einsatz kommen, dauert rund drei Minuten.
Auffälligkeiten vermerkt der Kontrolleur dabei im Formular und vergibt Dringlichkeitsstufen die vorschreiben, binnen welcher Zeit der Baum zum Beispiel eingehender untersucht oder Totholz herausgeschnitten werden muss. Bei Totholz wird gewöhnlich die Dringlichkeitsstufe 2 vermerkt, was bedeutet, dass der Baum innerhalb der nächsten sechs Monate zurückgeschnitten werden muss. Derzeit sind im Baumkataster insgesamt 1950 Bäume mit der Dringlichkeitsstufe 2 markiert. Bei rund 50 Prozent dieser Bäume sind die Baumpflegearbeiten laut Stadtverwaltung nicht im vorgegebenen Zeitrahmen von einem halben Jahr erfolgt. Drei noch nicht bearbeitete Bäume sind mit der Dringlichkeitsstufe 1 markiert.
Außerdem gibt es noch die Dringlichkeitsstufe "Gefahr im Verzug", die sofortiges Handeln fordert. "Einen solchen offenen Fall gibt es derzeit nicht", erklärt das Presseamt auf TV-Nachfrage.
Für den Rückschnitt der Bäume ist eine fünfköpfige Baumkolonne des Grünflächenamts zuständig. Sehr dringende Baumpflegearbeiten werden zusätzlich an externe Firmen vergeben. woc