Nur mit ihr wollte er tanzen

Riveris · An der Kirmes in Reinsfeld haben sich die Riveriser Diamantjubilare Margaretha und Ewald Stüber seinerzeit kennengelernt. Für ihn war es Liebe auf den ersten Blick. Sie meint heute noch mit einem Lächeln: "Er hat einfach nicht lockergelassen."

Riveris. Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Zumindest hat der gebürtige Reinsfelder Ewald Stüber (83) diese Erfahrung gemacht.
Wir schreiben das Jahr 1954: In Reinsfeld findet die traditionelle Remigius-Kirmes statt. Da sieht er sie zum ersten Mal, seine Margaretha. Die Riveriserin (heute 82, geb. Speder) ist an diesem Abend mit ihren Freundinnen zur Kirmes nach Reinsfeld gekommen. Mit dem ersten Blickkontakt zwischen den beiden ist es um den heutigen Diamantjubilar geschehen. "Ich hatte mich verliebt", berichtet Ewald Stüber. Den ganzen Abend lang wollte er mit keiner Anderen mehr tanzen. Und auch nach dem Fest ließ er nicht locker. Sonntag für Sonntag besuchte er seine große Liebe in Riveris. Mal hat er sie zu Fuß, mal mit dem Fahrrad erreicht. "Der lange Weg über die hohe Wurzel hat mir nichts ausgemacht, sie war ja mein Liebling", begründet er. Und schon ein paar Monate später, im November 1954, sagte sie schließlich auch ganz offiziell "Ja" zu ihm - zunächst im Standesamt Ruwer, dann in der St.-Paulin-Kirche in Trier. Bis heute gingen sechs Kinder, sieben Enkel und zwei Urenkel aus der Ehe der beiden hervor.
Ewald Stüber hat bis zu seinem Ruhestand als Hochbaufachwerker bei verschiedenen Firmen gearbeitet, unter anderem bei der Schuhfabrik Romika und über 30 Jahre lang bei Horsch in Trier. Auch für die Eheleute Nikolaus Koch hat er seinen Dienst geleistet. Margaretha Stüber hätte gerne Näherin gelernt. Dieser Wunsch fiel aber der Arbeit im Weinberg bereits zum Opfer, als sie noch ein junges Mädchen war. Viel Zeit für Hobbys oder aktive Vereinsmitgliedschaften blieb dem Ehepaar neben der großen Familie, Vollzeitjob, Eigenheim mit Garten und eigener Bienenzucht nicht. Erst als alle Kinder längst aus dem Haus waren, konnten sie es einrichten, ihre der Liebe wegen ausgewanderte Tochter für mehrere Wochen am Indischen Ozean zu besuchen.
Mit besten Wünschen und Geschenken nahmen neben Familie, Freunden und Nachbarn auch Vertreter der örtlichen freiwilligen Feuerwehr, des Männergesangvereins und der Kommunen an dem segensreichen Feiertag teil. Für den Ort Riveris gratulierte Ortsbürgermeisterin Monika Thömmes, für die VG Ruwer der Beigeordnete Karl-Heinrich Ewald. Beide bedankten sich insbesondere bei Jubilar Ewald Stüber für ungezählte ehrenamtliche Arbeitseinsätze im Ort.
Auf ein Wiedersehen zur eisernen Hochzeit in fünf Jahren freut sich auch Kreisvertreterin Stephanie Nickels, die die Glückwünsche des Kreises, von Landrat Günther Schartz und von Ministerpräsidentin Malu Dreyer übermittelte. anf

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