Nur sehr wenig Platz für Kinder

TRIER. Mit der Entwicklung der Ganztagsschulen in Trier, der mobilen Jugendarbeit und Spielräumen in St. Maximin beschäftigte sich der Jugendhilfeausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

Die Einführung von Ganztagsschulen schreitet in Trier zügig voran: Im kommenden Jahr soll am Friedrich-Spee-Gymnasium Ganztags-Unterricht angeboten werden, auch die Hauptschule und die Grundschule in Ehrang haben Interesse bekundet. Zudem werde ebenfalls an zwei Schulen in privater Trägerschaft Ganztagsunterricht angeboten werden, hieß es während der Sitzung: und zwar an der Paulin-Grundschule und an der Waldorffschule. Die Ambrosius-Grundschule in Trier-Nord ist bereits im zweiten Jahr Ganztagsschule. 96 von 140 Kindern nehmen an dem offenen Ganztagsangebot der Schule teil - im ersten Jahr waren es noch 114. Das Konzept der Ganztagsschule in offener Form, das in Rheinland-Pfalz eingeführt wird, sieht am Vormittag normalen Schulunterricht vor, am Nachmittag warten Arbeitsgemeinschaften und Hausaufgabenbetreuung auf die Kinder.Viele Eltern können Essen nicht zahlen

Problematisch ist an der Ambrosius-Schule die Bezahlung des Mittagessens - viele Eltern aus sozial schwachem Milieu können sich den Eigenanteil von 1,30 Euro bei Essenskosten von 2,55 Euro nicht leisten. Schwierigkeiten gebe es auch, weil der Schule nicht genügend Räume zur Verfügung stünden. Auch die Verwaltung sei durch den bürokratischen Mehraufwand überlastet - 17 zusätzliche Teilzeitkräfte hat die Schule durch das Ganztagsangebot. Seit knapp vier Monaten gibt es in Trier einen "Streetworker" (Sozialarbeiter). Er soll mit Jugendlichen auf der Straße Kontakt aufnehmen, Ansprechpartner bei Problemen sein und helfen, Konflikte zu lösen. "Ich stehe klar auf Seiten der Jugendlichen", sagt Mathias Opitz, der seine Arbeit am 1. August begann (ausführlicher Bericht über die Arbeit des Streetworkers folgt). Träger der Maßnahme ist das Jugendzentrum Exzellenzhaus, finanziert wird die Stelle durch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM). Nach den Vorschriften für ABM-Stellen müsste der Inhaber alle sechs Monate wechseln - was eine kontinuierliche Arbeit ausschließt. Eine Verlängerung der Maßnahme auf ein Jahr sei aber wahrscheinlich, verspricht Bürgermeister Georg Bernarding.Die Situation ist problematisch

Spielräume im Wohnumfeld von St. Maximin untersuchten Mitarbeiter der Mobilen Spielaktion. Detailliert berichteten sie, wo sich die Kinder des Viertels aufhalten, wo Spielflächen fehlen und welche Gefahren durch den Verkehr drohen. Der Stadtteil Maximin ist von stark befahrenen Straßen umgeben - der Nordallee, der Reichsabtei und der Neuen Zurmaiener Straße. Für viele Kinder ist es schwierig, die Paulinstraße zu überqueren. Problematisch sind auch einige Seitenstraßen, die von Autofahrern gern als Abkürzungen benutzt werden. Wenig Spielemöglichkeiten gibt es besonders im südöstlichen Teil des Viertels, im Bereich um die Maximinstraße und südlich derselben. Diese Gegend ist extrem dicht bebaut, Plätze, auf denen Kinder spielen können, sind selten. Anziehungspunkt für Kinder schlechthin sei das Gebiet um das Moselstadion, berichteten die Mitarbeiter der Mobilen Spielaktion. Die Prüfer beurteilten die Situation in St. Maximin als problematischer als in Trier-Mitte - weil es weniger Möglichkeiten gebe, die Versorgungslücken zu schließen. Erleichterung könnte die Öffnung der Schulhöfe der Grundschule St. Paulin und der Hauptschule St. Maximin nach Schulschluss schaffen. Ein Mitglied des Jugendhilfeausschusses kritisierte, dass viele Fußwege zwischen den Straßen des Viertels abgesperrt seien, so dass Kinder gezwungen seien, Straßen entlang zu gehen.

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