Nur wenige Temposünder fallen auf

Welschbillig · Die ersten Tage der rund sechsmonatigen Bauzeit eines B-51-Abschnitts bei Welschbillig sind ohne größere Schäden abgelaufen. Inzwischen hat es auch schon zwei Geschwindigkeitskontrollen gegeben. Ungewöhnlich viele LKW-Fahrer waren zu schnell.

Welschbillig. Acht Stunden an einem Nachmittag, 3674 gezählte Fahrzeuge und 102 zu schnelle PKW und LKW. Das ist die Bilanz zweier Geschwindigkeitskontrollen auf dem Wirtschaftsweg zwischen dem Helenenberg und Welschbillig-Windmühle. Normalerweise sind auf dieser Strecke vor allem Anwohner und Landwirte unterwegs. Doch seit einigen Tagen werden dort Fahrzeuge auf ihrem Weg Richtung Trier an einer Baustelle vorbeigeführt (der TV berichtete). Es gilt Tempo 30.
Viele LKW zu schnell


Harald Licht, Chef der Polizeiinspektion Schweich, hält die Zahl der zu schnellen Verkehrsteilnehmer aus zwei Gründen für beachtlich. Einerseits seien 102 Beanstandungen angesichts der Gesamtzahl der Fahrzeuge eine eher geringe Quote. Andererseits seien 37 LKW-Fahrer aufgefallen - also 36 Prozent aller Ertappten. Laut automatischer Zählstelle Meilbrück machen LKW jedoch nur einen Anteil von 13 Prozent am gesamten Verkehrsaufkommen aus.
Anwohner Gerhard Rausch hat sich seine eigenen Gedanken über die Tempokontrolle gemacht. Im sozialen Netzwerk Facebook schreibt er in einem Kommentar, dass die Radarkontrolle schon 400 Meter vorher zu sehen gewesen sei. "Wer dann noch zu schnell fährt, der muss ja komplett verblödet sein." Er sagt: "Die erste Woche ging es noch relativ ruhig zu, aber so langsam wird alles schneller."
Manuela Hauerstein aus Schwarzkreuz kann der Umleitung etwas Positives abgewinnen. Sie wohnt in einem etwas weiter entfernt von der Umleitungsstrecke liegenden Haus und sagt: "Jetzt ist es ruhiger als in der Zeit, wenn der Verkehr über die B 51 läuft." Die Bundesstraße liegt höher als die Umleitungsstrecke.
Weniger zufrieden ist Hauerstein damit, "dass wir hier von allem abgeschnitten sind". Sie müsse bis zu acht Kilometer Umweg fahren, um nach Welschbillig zu kommen. "An Bitburg ist derzeit gar nicht zu denken", sagt sie.
Warum nicht A 60-Umleitung?


Die Anwohnerin und Berufspendler Andreas Heine verbindet die Frage, warum der LKW-Verkehr nicht bereits vor Bitburg über die Autobahnen A 60 und die A 1 Richtung Trier umgeleitet wird. Es habe sich gezeigt, dass die Strecke für den Schwerlastverkehr ungeeignet sei, sagt Heine.
Umgefahrene Begrenzungspfosten und tiefe Spuren in den Straßenbanketten zeigten, dass die Umleitung zu schmal sei. Heine macht sich wegen der Umleitung nun täglich 45 Minuten früher auf den Weg. "Dann ist noch nicht so viel los", sagt er im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund.
Geringer Schutzplankenschaden


Für den Landesbetrieb Mobilität zieht Klaus Wagner ein positives Fazit. 50 000 Fahrzeuge seien innerhalb einer Woche über die Umleitungsstrecke gefahren. "Bisher ist uns nur ein geringer Schutzplankenschaden bekannt", sagt Wagner. Zudem seien einige Leitpfosten umgefahren worden - mehr nicht.
"Änderungen an der Verkehrsführung sind aus unserer Sicht deshalb zurzeit nicht erforderlich." Was verändert wurde, ist die Beschilderung am Kreisel Helenenberg. Mehrere Verkehrsteilnehmer waren falsch abgebogen und im nahen Eisenach gelandet. Ein LKW hatte beim Wenden Betonpalisaden und eine Hecke beschädigt.

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