"Offensiv und kreativ"

TRIER. Die 32-jährige Diplom-Geografin Veronika Zänglein übernimmt die Geschäftsführung des Verkehrsverbundes Region Trier. Ihr Vorgänger Wolfgang Hammermeister wechselt an die Spitze des Rhein-Nahe-Verkehrsverbundes.

Der Verkehrsverbund Region Trier, kurz VRT, ist ein komplexes Konstrukt. Die VRT GmbH, geleitet von Veronika Zänglein, gestaltet den Nahverkehr in der Region Trier mit Hilfe ihrer Gesellschafter. Zu diesen gehören Verkehrsunternehmen der Region sowie Trier und die vier Landkreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Daun. Die Kommunen haben ihrerseits den Zweckverband VRT als Aufgabenträger des Nahverkehrs gegründet, die Verkehrsbetriebe schufen die Verkehrsmanagement- und Service GmbH (VMS).Gewaltige Kostensteigerung

Viele Kürzel, viele Gesellschaften, die alle ein großes Ziel haben: "Wir wollen in Zukunft offensiv und kreativ um Kunden werben", betont Veronika Zänglein. "Wir verzeichnen zwar geringfügig steigende Fahrgastzahlen und Einnahmen, aber dem steht eine gewaltige Kostensteigerung gegenüber." Die neue VRT-Chefin war zuletzt als Beraterin für die "mobilité"-Unternehmens- und Kommunalberatung in Kiel aktiv und leitete ein Projektbüro zur Einführung eines landesweiten Nahverkehrstarifes in Schleswig-Holstein. "Vor uns liegen schwierige Aufgaben", sagt Rolf Schüller, Geschäftsführer der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft mbH (RMV). "Die demografische Entwicklung sagt ab 2015 starke Einbrüche der Schülerzahlen voraus." Die Beförderung von Schülern ist das Rückgrat des VRT. Kreisverwaltungsdirektor Martin Böckel, Geschäftsführer des Zweckverbandes VRT, ergänzt: "Natürlich kommen Linien auf den Prüfstand. Wir müssen uns schließlich überlegen, ob wir auf unrentablen Linien Luft in leeren Bussen durch die Gegend fahren, oder ob wir Menschen transportieren." Böckel wird die Geschäftsführung des Zweckverbandes bald abgeben, weil er von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg zum Erzbistum Köln wechselt (der TV berichtete). Sein Nachfolger wird im Februar bestimmt. "Wir werden mittel- und langfristig mehrere Projekte starten, um die Attraktivität des ÖPNV zu unterstreichen", so Zänglein. Die Bereiche Marketing, Tarif und Planung werden, so betont sie, in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut. So soll ein zielgruppenspezifisches Marketing dafür sorgen, dass mehr Menschen in der gesamten Region Trier Busse und Bahnen nutzen.Vereinfachte Fahrplanauskunft

Der erste Schritt in diese Richtung ist der Ausbau des Internet-Auftritts, zu finden unter www.vrt-info.de. Die neue Chefin schildert die zusätzlichen Optionen: "Ab Februar werden auch alle Seitenstraßen aufgenommen. Dem Nutzer wird nach Eingabe seiner Straße die ihm am nächsten liegende Haltestelle genannt." Die Komfortauskunft biete, so Zänglein, eine vereinfachte und mit Kartendarstellungen unterstützte Fahrplaninfo. Beschwerden, Verbesserungs-Vorschläge und generelle Rückkopplungen seien über den Fahrgast-Beirat möglich. "Hier werden ausgewählte Fahrgäste an der stetigen Verbesserung im VRT mitarbeiten", kündigt die Geschäftsführerin an.

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