Offensive gegen Müll in der City

Trier · Immer wieder stehen Abfalltonnen und Gelbe Säcke in Trierer Straßen, obwohl die Müllabfuhr an diesem Tag dort nicht unterwegs ist. City-Initiative und Einzelhandelsverband bitten alle Betriebe, die Abholtermine zu beachten, damit das Stadtbild nicht unnötig leidet.

 Vorbildlich: Auszubildende Simone Ziewers stellt Gelbe Säcke und Altpapiertonnen erst kurz vor dem Abholtermin der Müllwagen an die Straße. So wird das Stadtbild in der Fußgängerzone und den Geschäftsstraßen nicht tagelang verschandelt. TV-Foto: Friedemann Vetter

Vorbildlich: Auszubildende Simone Ziewers stellt Gelbe Säcke und Altpapiertonnen erst kurz vor dem Abholtermin der Müllwagen an die Straße. So wird das Stadtbild in der Fußgängerzone und den Geschäftsstraßen nicht tagelang verschandelt. TV-Foto: Friedemann Vetter

Am Runden Tisch Einzelhandel der Stadt Trier treffen sich regelmäßig Vertreter von Stadtverwaltung, Fraktionen, City-Initiative Trier (CIT), Einzelhandelsverband und Wirtschaftskammern. Bei einem Gang durch die Innenstadt fiel Mitgliedern auf, dass mitunter schon mehrere Tage vor einem Müllabfuhrtermin graue oder blaue Tonnen mit Gelben Säcken herausgestellt werden.

"Oft fängt einer damit an. Andere folgen nach dem Herdentrieb, weil sie den Termin nicht verpassen wollen", sagt Elisabeth Hill, Pressesprecherin des Zweckverbands Abfallwirtschaft im Raum Trier (ART).

Dabei tue die ART schon viel für die Information der Öffentlichkeit, stellt Andreas Noll vom Vorstand der City-Initiative fest.

Gegen Jahresende wird eine Abfallfibel an alle Haushalte in der Region verteilt, die alle Termine für alle Gemeinden und Städte enthält.

Die Internetseite www.art-trier.de bietet alle Servicethemen umfassend aufbereitet und Termine für jede Straße individuell abrufbar, auch als persönlicher Jahreskalender zum Ausdrucken.

Wer sich für den Erinnerungsservice registriert, bekommt immer drei Tage vor den Abfuhrterminen eine entsprechende E-Mail.

Wildwuchs an Werbeaufstellern



Auf diese Angebote weisen CIT und Einzelhandelsverband in einem Schreiben an alle Betriebe der Innenstadt hin und setzen noch einen drauf: Jeder Adressat bekommt ein eingeschweißtes Kalenderblatt mit farblich markierten Terminen für Restmüll, Altpapier und Gelbe Säcke, mit ART-Kontakttelefon und Internetadresse. "Bei 53 betroffenen Straßen führt das zu 14 Kalendertypen, die wir persönlich an insgesamt 683 Betriebe verteilen", beschreibt CIT-Mitarbeiterin Jennifer Grütters den Aufwand.

Die Mitglieder des Runden Tischs sehen die Aktion als Auftakt einer breiten Offensive zur Stärkung des Standorts Trier. Weitere Missstände, die in Zukunft beseitigt werden sollen, sind verdreckte Straßenlampen, Wildwuchs an Werbeaufstellern, verwahrloste Begrünungen, wild geparkte Fahrräder. Zahlreiche Lieferanten seien außerhalb der dafür vorgesehenen Zeit in der Fußgängerzone unterwegs gewesen, heißt es in dem Schreiben.

"Wir brauchen ein Wir-Gefühl"



Insgesamt werben die Initiatoren dafür, Probleme gemeinsam anzugehen. "Wir brauchen ein größeres Wir-Gefühl aller Betriebe", wünscht sich Alfred Thielen, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Region Trier. Deshalb beginne der Rundbrief mit der Zeile "WIR - Gemeinsam für Trier".

Da liegt die Frage nahe, welche Folgen die überraschende Gründung einer Interessengemeinschaft durch einige große Handelshäuser hat (der TV berichtete). "Wir werden Gespräche dazu führen", kündigt Wirtschaftsdezernent Thomas Egger an. Und Thielen betont: "Von einer Spaltung des Handels kann keine Rede sein, denn daran hat niemand ein Interesse."

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