Oldenburg, Erwin und der Klimawandel

Kuriose Vergangenheit und aktuelle Entwicklungen haben drei Gymnasiasten in ihrer Facharbeit aufgedeckt. Ihre Arbeiten sind nun erstmals von der Gesellschaft für nützliche Forschungen Trier im Rahmen des Wettbewerbs "Trier und das Trierer Land" prämiert worden.

Trier. Die Temperaturen steigen, die Sonne scheint immer länger und es regnet weniger. Der Klimawandel hat auch die Region erreicht. Das hat Nicolas Burg aus Konz-Kommlingen in seiner Facharbeit am Gymnasium Konz erforscht. Verschiedene Klimadaten des Deutschen Wetterdienstes hat der 18-Jährige ausgewertet und in Diagrammen anschaulich dargestellt. Mit seinen Ergebnissen habe er Winzer konfrontiert, berichtet Karl Krämer von der Gesellschaft für nützliche Forschungen (GfNF) in Trier.

Burg hat mit seiner Arbeit im Fach Geografie bei seinem Lehrer Jörg Ruhe den zweiten Preis des ersten Wettbewerbs "Trier und das Trierer Land" gewonnen, den die GfNF erstmals ausgeschrieben und mit 1000 Euro dotiert hat. "Unser Ziel ist es, das Interesse junger Menschen zu würdigen, die sich mit naturwissenschaftlicher Forschung in der Region außerschulisch beschäftigen, sowie sie zu künftigen Leistungen anzuregen", erklärt Lukas Clemens, Vorsitzender der GfNF, bei der Preisverleihung vor rund 50 Gästen im Rheinischen Landesmuseum. Die Gesellschaft habe beobachtet, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten Schüler der Region Trier, der Landkreise Cochem-Zell und Birkenfeld mit Geschichte, Archäologie, Naturwissenschaften und Kunst beschäftigt hätten, ohne dass dies außerschulisch zur Kenntnis genommen worden sei. Tatsächlich haben 21 Schüler ihre Facharbeiten eingereicht.

Gewonnen hat den Wettbewerb Eva Alscher (19), Gymnasium Birkenfeld, mit der Facharbeit "Die oldenburgsche Regierungszeit an der oberen Nahe und ihr Vermächtnis im heutigen Birkenfeld". Diese Zeit von 1817 bis 1937 sei "ein Kuriosum der Geschichte", meint Krämer. Mit ihrer Arbeit treibe Alscher einen Stollen in die Geschichte, sagt Krämer. Alscher habe die Jury überzeugt mit einer verständlichen Sprache, einer klaren Gliederung und der Gegenüberstellung von Fotos aus alter und neuer Zeit. Der zweite Preis ging - ebenfalls für eine Geschichtsfacharbeit - ans Gymnasium nach Birkenfeld. Christian Thiel (19) untersuchte die sozialen und ökonomischen Auswirkungen des Nato-Standorts Birkenfeld rund um den Bunker "Erwin" auf die Region. ExtraAm 1. April 1801 haben 15 Trierer Männer eine "sociétés des recherches utiles" gegründet: die GfNF. Sie gehört zu den ältesten wissenschaftlichen Vereinigungen Deutschlands. Ihr Ziel ist es, wissenschaftliche Arbeiten und Forschungen sowie die Kultur in der Region zu fördern und der Bevölkerung zugänglich zu machen. Archäologisch-historische Studien traten früh in den Vordergrund der Forschungen der Gesellschaft. Ihre archäologische Sammlung ist im Landesmuseum zu sehen. Mit rund 840 Mitgliedern ist die GfNF eine der größten Vereine in Trier. Die Gesellschaft veranstaltet Vortragsabende, Führungen sowie Studienfahrten. (mehi)

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