Operation am Kuscheltier

Spaß an der Bewegung zu vermitteln - das war auch in diesem Jahr das Ziel des "Kinder-Gesundheitstages" im Trierer Palastgarten. In seiner nunmehr sechsten Auflage konnten Kinder den ganzen Nachmittag lang an Workshops und Bewegungsstationen teilnehmen - und sich zum Abschluss sogar selbst durchchecken lassen.

 Spielerisch in Bewegung bleiben: Hannah Backes (8) aus Schweich balanciert beim „Artistik-Workshops“ auf dem Hochseil. Sechs Bewegungsstationen umfasste der Parcours beim Kinder-Gesundheitstag im Palastgarten. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Spielerisch in Bewegung bleiben: Hannah Backes (8) aus Schweich balanciert beim „Artistik-Workshops“ auf dem Hochseil. Sechs Bewegungsstationen umfasste der Parcours beim Kinder-Gesundheitstag im Palastgarten. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Trier. (kbb) Vorsichtig setzt Hannah (8) einen Fuß vor den anderen, zur Sicherheit hält sie sich noch an einer Stange fest. "Gut so", lobt Mutter Karin Backes aus Schweich ihre Tochter, die gerade das erste Mal auf dem Hochseil balanciert. Der Artistik-Workshop mit Einradfahren und Jonglieren ist eine der insgesamt sechs "Gesundheitsstationen". Für jede erfolgreich absolvierte Station gibt es einen Punkt zum Einkleben in die Laufkarte. Mit allen Punkten können die Kinder dann am Ende ihren "Kinder-Gesundheitspass" abholen - Größe, Gewicht, Puls und Blutdruck werden gleichermaßen gemessen und notiert."Es geht uns darum, den Kindern Freude an der Bewegung nahe zu bringen", erklärt Dr. Bernd Krönig, Vorsitzender des Vereins "Haus der Gesundheit", der den Gesundheitstag seit 2003 jedes Jahr am ersten Tag der Sommerferien veranstaltet. "Spielerisch sollen die Kinder hier erfahren, wie viel Spaß es machen kann, sportlich aktiv zu sein", sagt der frühere Chefarzt am Trierer Elisabethkrankenhaus. Eine halbe Stunde Bewegung jeden Tag hält der Mediziner bei Kindern für völlig ausreichend, um nicht übergewichtig zu werden - und das entspricht auch in etwa dem Energieverbrauch, der beim Parcours im Trierer Palastgarten anfällt. Angst vor Arzt und Krankenhaus nehmen

Neben den sportlichen Stationen gibt's ein umfassendes Informationsangebot: Ein Rettungswagen der Trierer Feuerwehr steht zur Besichtigung für die Kinder bereit, die neue elektronische Gesundheitskarte wird Kindern und Eltern präsentiert. Ein Höhepunkt ist das "Teddy-Krankenhaus", in dem Kinder ihre eigenen Kuscheltiere "behandeln" lassen können. Krankenpflege-Schülerinnen des Mutterhaus-Klinikums übernehmen die "stationäre Aufnahme" des Stofftiers, nehmen Anamnese und Untersuchung vor und verschreiben schlussendlich ein "Rezept" oder kleben Pflaster. In "schweren Fällen" steht auch ein Operationssaal bereit, die Kinder können den angehenden Krankenschwestern mit OP-Kleidung beim "Eingriff" zusehen. "Uns geht es damit vor allem darum, den Kindern die Angst vor dem Krankenhaus oder dem Kinderarzt zu nehmen", sagt Christel Kallies, Pflegedienstleiterin im Mutterhaus. "28 Helfer sind heute dabei und erklären den Kindern alles ganz genau. Und umgekehrt bringt es auch etwas für die eigene Ausbildung der angehenden Krankenschwestern und -pfleger."Dazu informieren die Milch-Union Hocheifel (Muh) und das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) über eine gesunde und ausgewogene Ernährung speziell für Kinder.Insgesamt sind rund 50 Ehrenamtliche an der Organisation des Gesundheitstages beteiligt. In seiner sechsten Auflage rechnet Veranstalter Krönig mit rund 800 jungen Besuchern. "Im ersten Jahr waren es rund 150 Kinder, im vergangenen Jahr dann schon 750. Dieses Jahr sind es sicher noch etwas mehr." Mit einem bunten Rahmenprogramm, bestehend aus Tanzaufführungen zum Mitmachen, Preisverleihungen für die schönsten Mandalas oder mehreren Luftballonwettbewerben, bietet sich den Kindern so ein buntes Nachmittagsprogramm rund um das Thema Gesundheit und Bewegung.

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