Optiker, Hebamme und Co. als Alternative

Trier · Unter dem Titel "Das Gesundheitswesen als berufliche Chance für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund" hat der Club Aktiv in drei Jahren eine Vielfalt von Veranstaltungen angeboten. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

 Was macht eigentlich ein Physiotherapeut? Im Rahmen des Club-Aktiv-Projekts haben sich Jugendliche im Treffpunkt am Weidengraben in Rollenspielen mit Gesundheitsberufen auseinandergesetzt. Foto: Club Aktiv

Was macht eigentlich ein Physiotherapeut? Im Rahmen des Club-Aktiv-Projekts haben sich Jugendliche im Treffpunkt am Weidengraben in Rollenspielen mit Gesundheitsberufen auseinandergesetzt. Foto: Club Aktiv

Trier. Kreativ und spielerisch haben sich Jugendliche mit dem Berufsfeld Gesundheitswesen auseinandergesetzt. So haben Neuntklässler der früheren Ludwig-Simon-Realschule für ein Video einen Allgemeinarzt und seine Auszubildende zur medizinischen Fachangestellten interviewt: Was wird von einem Azubi erwartet, worauf kommt es an, was bietet der Beruf? Jugendliche im Treffpunkt am Weidengraben (TAW) haben ein Musikvideo geschaffen und sind dabei in die Rollen von Arbeitnehmern im Gesundheitswesen geschlüpft: Krankenschwestern, Hebammen, Physiotherapeuten.
Drei Jahre lang hat der Club Aktiv im Rahmen des Projekts "Das Gesundheitswesen als berufliche Chance für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund" vielfältige Veranstaltungen angeboten, von Beratung, Schulveranstaltungen und Projekten mit Kooperationspartnern wie dem Jugendmigrationsdienst bis hin zu Ferienworkshops und Exkursionen. Auch eine Filmreihe im Broadway-Filmtheater gehörte dazu. Gefördert worden ist das Projekt vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Mehr als 200 Jugendliche und deren Eltern waren insgesamt beteiligt. "Das Gesundheitswesen bietet gute Chancen für Menschen mit Migrationshintergrund", sagt Club-Aktiv-Mitarbeiter Bernd Schuh. So seien etwa qualifizierte Pflegekräfte sehr gefragt.
Linda Mansour (13) hat im Rahmen einer Exkursion einen Orthopäden besucht. "Ich fand es interessant zu erfahren, wofür man orthopädische Schuhe braucht", sagt sie. Auch ihr Berufswunsch geht in Richtung Gesundheitswesen: "Ich möchte gern Ärztin werden."
Stas Walter (19) hat beim TAW an einem Musikvideo mitgewirkt. "Es hat mir viel Spaß gemacht, im Studio mit den Kids zu arbeiten", sagt er. "Gesundheitsberufe hatten mich vorher gar nicht interessiert." Der Student und Rapper MC Meks (24) arbeitet ehrenamtlich beim TAW mit und schuf etwa den Text für ein Rap-Video. "Die Kids haben einige Gesundheitsberufe kennengelernt, zum Beispiel die Tätigkeiten eines Optikers, einer Hebamme oder eines Gesundheitskochs", sagt er. "Sie haben festgestellt, dass ein derartiger Beruf wirklich eine Alternative sein kann."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort