Infrastruktur Orangerie wird zur Weinakademie

Bekond · Die Lokale Aktionsgruppe Mosel unterstützt die Restaurierung des Kleinods in Bekond mit Fördermitteln der EU und des Landes.

 Die Orangerie am Schloss Bekond soll Weinakademie werden.

Die Orangerie am Schloss Bekond soll Weinakademie werden.

Foto: Albert Follmann

Im zweiten Anlauf soll sie nun kommen, die Weinakademie am Bekonder Schloss. Schlossbesitzer Bernd Wirtz hatte bereits vor vier Jahren einen Anlauf unternommen, um die Anfang des 18. Jahrhunderts  erbaute Orangerie für festliche Anlässe originalgetreu wieder herzurichten (der TV berichtete). Doch das Projekt kam nicht ins Rollen, obwohl Fördermittel fließen sollten. Nun steht die Uhr wieder auf Neustart. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Mosel, die Fördermittel der Europäischen Union (EU) zur Entwicklung des ländlichen Raums verteilt (siehe Info), hat das Projekt „Touristische Weinakademie Schloss Bekond – Orangerie” positiv beurteilt und es als förderwürdig eingestuft.

Auch die Mosellandtouristik hat in einer Expertise den Wiederaufbau der Orangerie begrüßt. Diese werte den Ort Bekond und die Region auf und könne zum Imageträger und Multiplikator für den Moselwein und den Tourismus an der Mosel werden.

Nach Auskunft vom Geschäftsführer der LAG Mosel, Philipp Goßler, werden Fördermittel von insgesamt 200 000 Euro für das Projekt reserviert – 150 000 Euro von der EU und  50 000 Euro vom Land Rheinland-Pfalz. Investor Wirtz habe nun bis Mitte April 2019 Zeit, den förmlichen Förderantrag bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD) zu stellen. Grundbedingung für den Umbau ist laut Goßler eine Baugenehmigung und eine positive Stellungnahme der Denkmalbehörde. Die Gesamtumbaukosten sollen etwa 890 000 Euro betragen.

Die Orangerie (so bezeichnete man früher einen repräsentativen Garten für Zitrusfrüchte,  später wurde der Begriff auf Gebäude ausgedehnt, in denen die Gewächse überwinterten) ist Teil des Schloss-Ensembles. Sie wurde viele Jahrzehnte als Scheune für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Dabei wurde das Bauwerk innen und außen  in Mitleidenschaft gezogen. Es wurden Veränderungen vorgenommen, etwa eine große Tordurchfahrt, die an der Südweite in die historische Bausubstanz gebrochen wurde.

Ziel des Wiederaufbaus ist es nach Auskunft der LAG Mosel, die Original-Architektur wieder herzustellen und Räume für Festlichkeiten, Konzerte, Konferenzen und Seminare zu schaffen. Der Schwerpunkt der Nutzung soll unter dem Oberbegriff Wein und Tourismus stehen.Die Außenanlage soll ebenfalls aufgewertet werden. Vorgesehen ist ein Teich mit Seeterrasse. Etwa 40 Autos - und zwei Busparkplätze sollen entlang der Moselstraße und einer neu anzulegenden Zufahrt entstehen.

In absehbarer Zeit sei geplant, die Orangerie in die Gesamtkonzeption „Touristische Weinakademie Schloss Bekond” zu integrieren. Zu dem Gesamtensemble sollen gehören: das restaurierte Schloss mit seinem gastronomischen Bereich im Erdgeschoss, die Beletage im ersten Obergeschoss mit dem historischen Rittersaal nebst Turm- und Jagdzimmer sowie sieben Hotelzimmer mit 15 Betten in der Dachetage.

Bis zum 1. März nimmt die LAG Mosel wieder Ideen und Projekte entgegen. Handlungsfelder sind Genuss (Landschaft und Produkte), Vielfalt (Dörfer und Kultur) sowie Qualität (Tourismus und Vielfalt). Projektträger können neben Kommunen, Stiftungen, Vereinen und Verbänden auch Privatpersonen oder Unternehmen sein.

Das Förderbudget beträgt 582 000 Euro. Alle Interessierten sind aufgerufen, ihre Vorschläge in Form einer Projektskizze bei der LAG einzureichen. Infos:  www.lag-mosel.de

Auch die LAG Moselfranken (siehe Info) ruft zur Einreichung von Projekten auf. Hier geht die Anmeldefrist vom 1. Februar bis 1. April 2019 (www.lag-moselfranken.de).

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