Orkan Andrea : Stromausfall, umgestürzte Bäume, gesperrte Straßen

Region · Orkan „Andrea“, der sich am Donnerstag durch Deutschland gewälzt hat, hat die Region Trier wieder verlassen, ohne allzugroße Schäden anzurichten. Allerdings gab es witterungsbedingt einige Unfälle, vereinzelt musste die Feuerwehr einzelne Bäume wegräumen, die umgeworfen worden waren. Aufgrund des anhaltenden Regens steigen zudem die Pegelstände von Mosel, Saar und Sauer.

 Die K125 zwischen Hinzerath (Hunsrück) und Hottenbach musste deswegen gesperrt werden. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die K125 zwischen Hinzerath (Hunsrück) und Hottenbach musste deswegen gesperrt werden. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling

"Es war relativ ruhig", sagt Sven Ney von der Feuerwehrleitstelle in Trier. Zu insgesamt 43 Einsätzen mussten die Feuerwehren der Region ausrücken - hauptsächlich in den Höhenlagen der Region. Meist ging es darum, umgestürzte Bäume aus dem Weg zu räumen. Auch zwei kleinere Erdrutsche habe es gegeben. Keller seien wegen des Hochwassers bisher noch keine vollgelaufen, sagt Ney.

Autobahnen: Drei Unfälle meldet die Autobahnpolizei Schweich wegen Orkan Andrea. Das Auto einer 41-jährigen Autofahrerin ist am Donnerstagmorgen auf der B 52 von Trier Richtung Luxemburg von einer Windböe gegen ein neben ihr fahrendes Fahrzeug geworfen worden. Es entstand Sachschaden in Höhe von etwa 16.000 Euro. Um 11.30 Uhr kam ein 31-jähriger Autofahrer auf der A1 in Höhe von Salmtal (Kreis Bernkastel-Wittlich) vermutlich wegen Aquaplaning und Seitenwind mit seinem Fahrzeug ins Schleudern, kollidierte mit der Aussenschutzplanke und kam schließlich auf dem linken Fahrstreifen zum Stillstand. Die Unfallstelle musste durch die Autobahnmeisterei Wittlich bis zur Bergung des stark beschädigten Pkw abgesichert werden. Es blieb beim Sachschaden von ca. 4500 Euro.

Weniger glimpflich verlief ein weiterer Unfall gegen 12.35 Uhr auf der A 1 kurz vor der Raststätte Hochwald-West. Dort hatte ein 33-jähriger durch plötzlich einsetzenden Graupelschauer und glatter Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Beim Aufprall in die Böschung wurde das Auto stark beschädigt. Der Fahrer erlitt lediglich leichte Verletzungen. Die Schadenshöhe beträgt ca. 15.000 Euro.

Vulkaneifel: Laut Auskunft der Polizeiinspektion Daun sind am späten Vormittag zwischen Neroth und Neunkirchen, zwischen Neroth und Kirchweiler und zwischen Neroth und Pützborn Bäume umgestürzt. In der Straße Alter Neunkirchener Weg in Daun war ein Baum auf eine Stromleitung gestürzt. Auch in Sassen kippte kurz vor Mittag ein Baum auf die Fahrbahn. Behinderungen gab es kurzzeitig auf der Autobahn 1 in Richtung Trier. Dort ragte ein Baum kurz vor der Abfahrt Manderscheid auf die Fahrbahn. Zwischen Reimerath und Kelberg-Hühnerbach rutschte ein Autofahrer mit seinem Wagen aufgrund von Schneeglätte in den Graben, teilte die Polizei Daun mit. Die Feuerwehren und Straßenmeistereien waren im Einsatz. Alle Schäden sind bereits behoben. Verletzt wurde niemand.

Laut Feuerwehr Gerolstein musste die Meisburgerstraße in Mürlenbach aufgrund des verstopften Kanals im Zeitraum kurzzeitig gesperrt werden. Außerdem hat es Stromausfälle in Neroth, Oberstadtfeld und Niederstadtfeld gegeben. Dort fiel am Vormittag der Strom für circa eine Stunde aus. Laut Manfred Reicherz, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Daun, sind in Oberstadtfeld und Niederstadt alle Versorgungsbereiche wieder in Betrieb. Auch in Neroth ist nach Angaben der Gerolsteiner Feuerwehr der Strom wieder da. Gründe für den Stromausfall konnten bisher nicht genannt werden.

Eifelkreis: In der Nacht zum Donnerstag war es ruhig, heißt es von Seiten der Polizeiinspektion Prüm. Im Laufe des Donnerstags gab es zwölf Einsätze wegen umgestürzter Bäume, unter anderem Nahe Hallschlag, Fleringen, Orlenbach, Lasel, Winterscheider Mühle, Oberpierscheid, Philippsweiler, Daleiden und Dahnen. Personen wurden nicht verletzt. Sachschaden ist nicht entstanden.

Auf der B50 bei Albach hat die Straßenmeisterei Bitburg Warnschilder wegen Straßennässe aufgestellt. Auf der L5 bei Seffern haben Äste auf der Straße gelegen, die von der Feuerwehr entfernt wurden. "Sonst ist mir nichts bekannt", sagt Günter Zeimentz, stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bitburg-Land. "Bei der Kreissparkasse ist Wasser eingedrungen. Das musste abgepumpt werden", sagt Wehrleiter Arnold Faber von der Freiwilligen Feuerwehr Speicher, die eine Stunde mit zwölf Leute Wasser abgepumpt hat. Ansonsten sei aber auch in der Speicherer Gegend alles ruhig gewesen.

Zwischen Malberg und Mohrweiler in der VG Kyllburg sind auf der K 84 drei Bäume umgestürzt. "Die mussten wir klein schneiden und dann die Straße frei räumen", sagt Willi Schlöder, Wehrleiter der VG Kyllburg. Die Wehrleute waren eine knappe Stunde im Einsatz. "Die Enz stand zwar in Neuerburg recht hoch, aber ein Eingreifen war nicht nötig", sagt Christian Hammes, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehren in der VG Neuerburg. "Bei uns war alles ruhig", sagt Richard Wirtz, Wehrleiter in der VG Irrel.

Gesperrte Straßen wegen Hochwasser: Das Hochwassermeldezentrum in Trier rechnet damit, dass die Mosel bis Freitagmittag auf etwa acht Meter ansteigt - das entspricht einem zweijährlichen Hochwasserereignis. Gravierende Schäden sind den Hochwasserexperten zufolge nicht zu erwarten. Allerdings sei es durchaus möglich, dass vereinzelt Keller volllaufen. Zudem müssen Radwege und auch einige Uferstraßen gesperrt werden.

Auch an den anderen Flüssen der Region steigen die Pegelstände. Dort ist laut Meldezentrum jedoch ebensowenig mit größeren Schäden zu rechnen. Ab Freitagmittag soll der Wasserpegel langsam wieder fallen. Dauerhafte Entspannung sagen die Experten allerdings noch nicht voraus, da sie für das Wochenende erneut mit Regen rechnen.

Das Mosel-Hochwasser hat bereits für erste Straßensperrungen gesorgt. Seit Donnerstagmorgen ist die Kreisstraße 134 von Lieser nach Kesten nicht mehr befahrbar. Betroffen sind nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität außerdem die Kreisstraße 65 zwischen Reil und Kövenig sowie die L192 zwischen der B53 und Enkirch. Weitere Sperrungen betreffen die K 86 zwischen Neumagen und Leiwen, K 156 zwischen Neumagen und Trittenheim, die B53 zwischen Ürzig und der Lösnicher Brücke und nochmals zwischen dem Kreisverkehr Zeltingen und Ürzig.

Trier-Saarburg: Vereinzelt haben umgestürzte Bäume am Morgen für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Die Bundesstraße 51 zwischen Konz-Könen und der Abfahrt Tawern war am Donnerstag von 4.30 bis 5.30 Uhr gesperrt, weil ein Baum die Fahrbahn blockierte. Er wurde von der Straßenmeisterei entfernt. Der Verkehr wurde zeitweilig über Tawern umgeleitet. Die B421 am Zeller Berg war ebenfalls kurzzeitig durch einen umgestürzten Baum blockiert. Auf der Landesstraße 190 zwischen Irmenach und der Hunsrückhöhenstraße musste die Straßenmeisterei Bernkastel-Kues einen Baum von der Fahrbahn entfernen.

Hunsrück: Die ersten Ausläufer des Wettertiefs erreichten nach Angaben der Polizei den Bereich um Morbach gegen 7 Uhr, als umgestürzte Bäume im Bereich der K 126 zwischen Hochscheid und Stipshausen (am Idarkopf) gemeldet wurden. Die K 126 musste zeitweise gesperrt werden. Später folgte die Sperrung der K 125 zwischen Hinzerath und Hellertshausen.

Kurz vor Mittag, als orkanartige Windböen und Starkregen einsetzten, wurde der Anhänger eines LKW umgeweht, welcher auf der B 327 zwischen Hochscheid und Flughafen Hahn unterwegs war. Im Bereich der B 327 ,Hinzerather Kreuzung sorgte starker Hagel, der Glätte verursachte, für Verkehrsbehinderungen. Desweiteren fielen auf der B269 bei der Abzweigung Hoxel, auf der L164 bei der Einfahrt Wintersportzentrum Erbeskopf und auf der B 50 Richtung Bernkastel/Kues einzelne Bäume um. Momentan sind die K 125 und K 100 noch gesperrt, wobei es sich um Nebenstrecken handelt. Die Hauptstrecken sind geräumt und befahrbar.

Weitere Aussichten: In der kommenden Woche steht das nächste Sturmtief in den Startlöchern. Am Dienstag und Mittwoch hatte bereits Sturmtief "Ulli" für zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehren gesorgt. cweb/red/dpa/zad/sn/kah/ch/scho/fas

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