Ortsbeirat Biewer investiert in Sportlerheim

Der Ortsbeirat Biewer zieht eine Umwidmung mancher Beträge aus seinem Ortsteilbudget in Betracht. Damit will er künftig in das Sportlerheim investieren, sollten andere Projekte nicht in Kürze umgesetzt werden. Wichtigstes Projekt bleibt die Verkehrsberuhigung.

 Mit viel Eigenleistung, Sponsoren und frischen Fördermitteln soll das Sportheim in Biewer erweitert werden. Geplant ist ein seitlicher Anbau. Die Sportler hoffen auf zusätzliches Geld aus dem Ortsteilbudget. TV-Foto: Gabriela Böhm

Mit viel Eigenleistung, Sponsoren und frischen Fördermitteln soll das Sportheim in Biewer erweitert werden. Geplant ist ein seitlicher Anbau. Die Sportler hoffen auf zusätzliches Geld aus dem Ortsteilbudget. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Biewer. Insgesamt mehr als 76 000 Euro hat der Ortsbeirat Biewer an angesparten Restmitteln. Sie müssen in diesem Jahr ausgegeben werden, damit sie nicht verfallen. Der weitaus größte Batzen ist mit 56 600 Euro für verkehrsberuhigende Maßnahmen in Biewer vorgesehen (der TV berichtete mehrfach).

Die Zeit für eine Umsetzung der Pläne drängt: Bis 30. Juni müsse beziffert werden, wofür das Geld ausgegeben werden soll, erklärte Ortsvorsteher Gerd Kirsch im Gremium.

Verkehr soll langsamer fließen



Auf die Umsetzung der Verkehrsberuhigung warten die Ratsmitglieder schon eine ganze Weile. Seit Jahren fordern sie, den Verkehr aus Biewer heraus und auf die neue B 53 zu verlagern, Ortsstraßen zu beruhigen und den Verkehr in der Biewerer Straße zu verlangsamen.

Bei einem Treffen mit dem städtischen Tiefbauamtsleiter Wolfgang van Bellen im vergangenen Dezember waren zudem Querungshilfen, Verkehrsinseln mit Recyclingmaterial oder Fahrbahnmarkierungen in Aussicht gestellt worden.

Im Mai wird der Tiefbauamtsleiter jetzt erneut im Ortsbeirat erwartet. Er soll konkrete Vorschläge machen, wie die alte Bundesstraße 53 umgestaltet werden kann. "Ich gehe davon aus, dass die Projekte jetzt anlaufen", sagte Kirsch mit Blick auf das jahrelange Warten auf die Verwirklichung des Biewerer Wunschprojekts und den jetzt knappen Zeitplan. "Wenn nicht, habe ich keine Lust mehr, in diesem Kreis hier mitzumachen", kündigte der Stadtteilchef an.

Die Verkehrsprojekte sind nicht die einzigen, die bislang nicht umgesetzt wurden, obwohl der Ortsbeirat Geld zur Verfügung gestellt hat. Dazu gehört das Aufstellen einer Wanderkarte in der St. Jost-Straße - ein Projekt, das der Ortsbeirat seit 2007 ergebnislos verfolgt und mit mittlerweile 3500 Euro bewilligt hatte. Auch die Bauarbeiten für ein Klettergerüst auf dem Schulhof (Kosten: 1000 Euro) wurden noch nicht begonnen sowie weitere Einzelprojekte nicht umgesetzt.

Vereinshaus wird zum Treffpunkt



Das Geld könnte nun an anderer Stelle eingesetzt werden. Otmar Cartarius informierte über das Stadtwerke-Projekt "Helden der Region", das mit 8000 Euro nachhaltige Maßnahmen fördert. In Biewer soll das Geld in die Erweiterung des Sportlerheims fließen. Dort entstünden weitere 40 Quadratmeter als "kommunikative Stätte", die nicht nur vom Sportverein, sondern auch von anderen Bürgern des Stadtteils angemietet werden könnten, verspricht Cartarius. "Und zwar nicht nur von Leuten über 50 und nur bis 24 Uhr", sagt er in Anspielung auf eine gängige Vermietungsregel in Biewer.

Der Ortsbeirat begrüßte einstimmig die Sportheim-Erweiterung. Die Arbeiten sollen im Sommer beginnen und Ende des Jahres abgeschlossen sein. In der nächsten Ortsbeiratssitzung will das Gremium über die Umwidmung von Budget-Restmitteln für das Sportheimprojekt diskutieren.

Kritik und Unverständnis äußerten einige Ratsmitglieder zur Schließung des Wahllokals im Biewerer Kindergarten. Es soll auf einstimmigen Beschluss des Ortsbeirats künftig weiterhin als eines von zwei Wahllokalen im Stadtteil bestehen bleiben.

Lange Diskussionen gab es darüber, wer in den Ratssitzungen Protokoll zu führen hat - ein ungeliebter Job im Biewerer Ortsbeirat. Doch auch in diesem Punkt einigten sich die Mitglieder: Die Protokollanten sollen sich nach einem festen Modus abwechseln.

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