Trier-Heiligkreuz Klares Nein zum Baugebiet Brubach

Trier-Heiligkreuz · Mehr Verkehr und mehr Lärm erwarten die Heiligkreuzer, wenn das Baugebiet Brubacher Hof realisiert wird. Deshalb spricht sich der Ortsbeirat gegen den Flächennutzungsplan der Stadt Trier aus.

Ortsbeirat Trier-Heiligkreuz gegen Baugebiet Brubach
Foto: TV/Laux, Simone

Es sitzt sich nicht bequem auf den niedrigen Stühlen der Grundschule Heiligkreuz. Doch bei gut einem Dutzend Gäste musste die Sitzung des Ortsbeirats von der Mehrzweckhalle in den Altbau umziehen. Und der Ort ist gut gewählt, geht es doch um die Zukunft des Stadtteils – auch um die Kinder. Denn die Auswirkungen des Flächennutzungsplans (FNP) der Stadt Trier 2030, über dessen dritte öffentliche Auslegung die Kommunalpolitiker beraten, wird vor allem sie betreffen. So soll auf der Fläche zwischen Mariahof und dem Brubacher Hof für 2400 Menschen Wohnraum entstehen – mit all den Nachteilen, die die Ortsbeiräte für ihren Stadtteil befürchten.

Als da sind die Zunahme des Verkehrs sowie des Lärms und der Luftverschmutzung. Heiligkreuz sei mit 61 der Stadtteil mit den meisten Stellungnahmen, sagt Stefan Leist vom Stadtplanungsamt. Insgesamt seien es 210 Einwendungen, die Bürger, Vereine, Verbände, Institutionen und Behörden eingereicht haben, 112 beträfen den Brubacher Hof.

Dieses Baugebiet würde laut Berechnung bis zum Jahr 2025 die Zahl der täglichen Autofahrten von Mariahof in die Stadt um 5500 auf 12 000 erhöhen. Allein der Abschnitt Hans-Böckler-/Berliner-Allee soll 71 Prozent mehr Autos aufnehmen. Belastet werden vor allem die Kreuzung Straßburger/Metzer Allee – hier soll eine neue Linksabbiegerspur für Entlastung sorgen – und den Kaiserthermenkreisel. Die Ampelschaltung soll angepasst werden. Zusätzliche Entlastung werden der Neubau der Auelstraße und der Kreisverkehr am Mattheiser Weiher bringen, verspricht Leist. Bei der Schad­stoffbelastung gehen Untersuchungen davon aus, dass die Grenzwerte nicht erreicht würden.

Jörg Kämper (CDU) mahnt die Innen- vor Außenentwicklung an, etwa in Mariahof, wo aufgrund des Alters der Einwohner in den kommenden Jahren Wohnflächen freiwerden. Er plädiert für die Umsetzung des Baugebiets am Langenberg zwischen Euren und Zewen.

Nur eine Stimme spricht pro FNP: Roland Marquenie (Die Grünen). „Wir sind auf Zuwachs angewiesen in Trier“, sagt er. „Jede Ablehnung des FNP führt dazu, dass im Umland die Sektkorken knallen. Und wir als Trierer haben nichts davon, außer einer Zunahme des Verkehrs.“ Von einer reinen Zunahme der Einwohnerzahl habe die Stadt nichts, hält Parteikollegin Petra Kewes entgegen. Dass die Nachteile des FNP überwiegen, davon sind elf Ortsbeiräte überzeugt. Sie stimmen bei einer Enthaltung gegen eine erneute Auslegung; dafür sind Marquenie und Elisabeth Ruschel (CDU).

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