Ortsbeirat West/Pallien will mehr Leben am Fluss

Trier-West · Neue Ideen für das westliche Moselufer: Der Ortsbeirat Trier-West/Pallien hat in seiner Sitzung über die Verbesserung der Attraktivität des Stadtteils diskutiert. Zudem sprach er sich gegen die städtischen Sparmaßnahmen bei den Stadtteilgremien aus.

Trier-West. Unscheinbar wirkt sie. Man muss - vom Moselradweg aus - schon genau davor stehen, um die Schönheit und Bedeutung der ältesten Brücke Deutschlands, der Trierer Römerbrücke, zu erkennen. Obendrauf rasen Autos über die breite Fahrspur, die Brückenköpfe sind alles andere als einladend; kein Tourist bleibt hier stehen. Das wolle das Investitionsprogramm Umfeld Römerbrücke der Unesco ändern, berichtete Ortsvorsteher Horst Erasmy in der Sitzung des Ortsbeirats Trier-West/Pallien im Dechant-Engel-Haus.
In Arbeitsgruppen seien nun Ideen erarbeitet worden, um die Brücke und deren Umfeld attraktiver zu gestalten (der TV berichtete). Etwa durch einen Kreisel am westlichen Brückenkopf, die Öffnung der Europäischen Kunstakademie mit Gastronomie oder eine Personenfähre von dort nach Zurlauben.
Mehr Leben an den Fluss brächten auch Grillplätze an der Mosel, ist sich der Rat sicher. Doch die Verwaltung hat die Vorschläge für den Bereich Mündung Sirzenicher Bach, Unterführung Kölner Straße und in den Mosel-auen in ihrer Liste für die Grünanlagen- und Spielplatzsatzung nicht erwähnt. Der Rat wünscht, dass sie aufgenommen werden.
Der Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt, die 19 Ortsbeiräte zu reduzieren, stieß im Rat nicht auf Zustimmung. "Es darf keine heiligen Kühe geben", meinte Jörg Reifenberg (CDU). Es müsse darüber diskutiert werden, doch: "Für mich ist das eine Luftnummer!" Gespart würde nur Sitzungsgeld. "Und was verlieren wir? Das Gremium, das am nächsten am Bürger ist."
Linde Andersen (Linke) sieht das ähnlich. Wenn der Stadt der Bürgerwille wichtig sei, dürften die Ortsbeiräte nicht gestrichen werden. Bernhard Hügle (Grüne) hingegen kann sich weniger Stadtteilgremien vorstellen, wenn diese mehr Entscheidungskraft erhielten. Ähnliches gelte für die Kürzung des Ortsbeiratsbudgets. Er könne damit leben, wenn der Ortsbeirat autarker über seine Mittel verfügen könne und Projekte schneller umgesetzt würden. Oberbürgermeister Klaus Jensen hat vorgeschlagen, das Budget von 459 900 Euro im Jahr 2011 auf 250 000 Euro für 2012 zu reduzieren. Für Trier-West/Pallien hieße das 14 555 statt vorher 22 907 Euro. Dieses Geld würde für Kinder- und Jugendarbeit sowie Vereine und Einrichtungen verwendet.
Erasmy ist sich sicher, dass nicht viel gespart werde: "Ohne uns würden die Anträge an die Verwaltung gehen." mehi
Extra

Die Sanierung der Stützmauer an der Soccerhalle des Jugendwerks Don Bosco wird aus dem Bund-Länder-Projekt Soziale Stadt Trier-West bezuschusst. Die Projektwochen "Eine Skaterhalle für alle" mit Workshops mit verschiedenen Aktivitäten sind von Montag, 14. November, bis 31. Dezember in der Skaterhalle in der Aachener Straße. Die Jugendlichen wollen so selbst die Infrastruktur ihrer Halle verbessern. Das Projekt des Bürgerservices Trier wird unterstützt von der Stadt. mehi

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