Ortsbeirat will Höhenfriedhof erhalten

Der Ortsbeirat Trier-Irsch hat unter anderem beschlossen, dass auf dem Höhenfriedhof künftig Urnen beigesetzt werden sollen - vielleicht in einem sogenannten Kolumbarium. Außerdem bewilligte er Geld für die Vereine.

 Letzte Ruhe: Der Höhenfriedhof bei Irsch soll geschlossen werden. TV-Foto: Archiv/Christiane Wolff

Letzte Ruhe: Der Höhenfriedhof bei Irsch soll geschlossen werden. TV-Foto: Archiv/Christiane Wolff

Trier-Irsch. Der Beschluss zum Friedhofskonzept 2050 der Verwaltung dürfte dem einen oder anderen Ratsmitglied nicht ganz leicht gefallen sein in der Ortsbeiratssitzung am vergangenen Montag. Jedenfalls wurde das bei den Redebeiträgen deutlich. Es war der Punkt der umfassenden Tagesordnung, der ausgiebig diskutiert wurde, ehe Ortsvorsteher Karl-Heinz Klupsch (CDU) nach mehr als einer halben Stunde abstimmen ließ.

Klupsch legte denn auch gesteigerten Wert auf die Feststellung, dass der eigene "Höhenfriedhof" mit dem sich abzeichnenden Beschluss nicht zu Grabe getragen werde, sondern als "Stätte der Begegnung und Trauer" den Bürgern des Stadtteils erhalten bleibe - auch wenn, abgesehen von den vorhandenen 72 Anrechten auf eine Erdbestattung, danach keine Bestattungen in dieser Form mehr möglich sein dürften (der TV berichtete). Das einstimmige Votum zieht folgende Regelung nach sich: Auf einem aufgeschütteten Teilbereich sollen künftig Urnen beigesetzt werden können, oder, falls dies nicht möglich ist, eine Bestattung wenigstens in einem Kolumbarium (überirdisch in Stein) möglich sein. Diese Bestattungsform ist hauptsächlich in südeuropäischen Ländern üblich und hat ihren Ursprung im antiken Rom. Bereits am 23. September waren die zuständigen Ortsbeiräte in einer nichtöffentlichen Sitzung über das der Stadt vorliegende geologische Gutachten zum Höhenfriedhof unterrichtet worden. Dem Ortsbeirat kam es mit seiner geschlossenen Abstimmung darauf an, der Verwaltung ein deutliches Signal für den Weiterbestand des Friedhofs zu geben. Karl-Heinz Klupsch: "Wir wären schief gewickelt, wenn wir glauben, dass die Stadt mehr als eine Million Euro in unseren Friedhof investiert." Für die neue Form müssten jetzt Mehrheiten im Stadtrat gefunden werden.

Leicht fielen den Ratsmitgliedern die weiteren Beschlüsse. Es wurde Geld für Trier-Irscher Institutionen oder Vereine bewilligt, teilweise per Umwidmung. Freuen kann sich die Grundschule Trier-Irsch über 4340 Euro für ein neues Klettergerüst. Die Kindertagesstätte soll 2000 Euro für ein Bälle-Bad und einige Lauf-Rädchen bekommen. 5000 Euro erhalten Sportverein und Karnevalsverein für einen neuen Schutzboden der Mehrzweckhalle. Eine Entscheidung, von der alle Ortsvereine profitieren würden, befand der Rat. 3.367 Euro gehen an den Musikverein für neue Instrumente und einen Beamer.

Der Rat befasste sich noch einmal mit dem Grundschulkonzept. Klupsch sah sich veranlasst, zwei Zahlen der Schuldezernentin zu korrigieren: Die Betreuung in der Grundschule erfolge bis 15 Uhr. Außerdem nähmen 41 Kinder am gemeinsamen Mittagessen in der Schule teil. Der Rat unterstützte den Standpunkt Klupschs, der Stadtrat könne das Konzept nicht beschließen, weil die betroffenen Ortsbeiräte mangels Vorlage keine Beschlüsse hätten fassen können.

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