Ortstermin des FC Stadtrat

TRIER. (hil) Es war kein einfacher Beschluss. Lange hatte der Stadtrat über den Bau der Großraumhalle debattiert. Kurz vor der Inbetriebnahme haben die Kommunalpolitiker begutachtet, was aus ihrem Beschluss geworden ist. Bei einem Ortstermin in der 30,5 Millionen Mark teuren Arena gingen einigen Stadträten die Augen sprichwörtlich über. Andere zeigten sich eher skeptisch ob der Auslastung der Halle.

 Staunende Ratsmitglieder im großen "Rund": Die Trier Arena beeindruckt auch jene, die den Baubeschluss gefasst haben.Foto: Sebastian Hille

Staunende Ratsmitglieder im großen "Rund": Die Trier Arena beeindruckt auch jene, die den Baubeschluss gefasst haben.Foto: Sebastian Hille

"Es ist immer wieder das Selbe." Helmut Schröer steht mitten auf dem Basketballparkett in der Arena und lacht. Er war schon mit mehreren Gruppen hier unten, wo am Sonntag die Trierer Basketballer um Körbe kämpften. "Und allen ging es ähnlich. Sie kommen aus dem Tribünengang, heben den Kopf und sind erst mal sprachlos." Ob der OB mit seinem Lachen auch die letzten Skeptiker beim Blick auf 4500 edelstählerne Sitzplätze begeistern will?Zwischen Begeisterung und Bauchgrimmen

Bei SPD-Fraktions-Chef Friedel Jäger hat es geklappt. Zwar nicht überschwänglich, aber mit anerkennendem Nicken schreitet er durch den Innenraum. "Beeindruckend, wenn man hier unten steht", sagt er - und seine Augen wandern über die Tribünen. "Jetzt hoffe ich bloß, dass das Sportliche bei den Basketballern mit der neuen Halle wieder kommt."Helmut Schröer ruft derweil zum Probesitzen. Das erste Mal! "Ohhoo, gar nicht schlecht!", ist aus vielen der Politiker-Gesichter zu lesen. Schröer fühlt sich sichtbar wohl in Triers neuester Sport- und Veranstaltungsstätte. Enthusiastisch erklärt er den Stadträten, dass die Tribünen binnen zwei Stunden komplett eingefahren werden können und wie die Halle parallel von sieben Schulklassen genutzt werden kann. Er spricht und zeigt und versucht, sich immer wieder gegen hämmernden, rauschenden Baulärm durchzusetzten. Bis zum letzten Tag wird in der Arena gebaut, geputzt und ausgebessert."Ich bin positiv überrascht. Echt imposant", sagt Bruno Kordel (SPD), ganz angetan von der Halle. "Das ist mal was Vernünftiges, wie wir es gebraucht haben. Nichts Halbes, sondern etwas Ganzes."Weniger emotional blickt Gerd Dahm von den Grünen aus einer der zehn Ehrenlogen unterm Hallendach hinunter aufs Parkett. "Das muss man nüchtern sehen", sagt er, "nicht emotional." Die Halle sei "ein wirtschaftliches Ding, das geht oder das geht nicht." Er wolle nichts kaputt reden, und hoffe, dass die Skeptiker, die an der Auslastung der Halle zweifeln, nicht Recht behalten. "Aber ich habe schon ein flaues Gefühl im Magen."Doch die meisten Ratsmitglieder scheinen angetan. Sprechen von "schönem Zweckbau", von "einer Bereicherung für Trier", vom "positiven ersten Eindruck". Ingeborg Friedrich, SPD, findet die Halle gar "ausgezeichnet". Gilbert Felten (CDU) lobt die "gelungene Sache" und Hermann Kleber (UBM) die "Ästhetik der Halle". Ob die Halle auch Sportlern und Publikum gefällt, muss sich zeigen. Ob sie - wie OB Schröer betont - "ein wirklich wichtiges Projekt für unsere Stadt ist", wird sich in den nächsten Jahren herausstellen.

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