Brauchtum mal anders Ostern (Remix): Filmpremiere in der Kirche

Trier · Die Herz-Jesu Kirche zeigt das Stück nach dem Gottesdienst am Gründonnerstag. Worum es dabei geht.

 Blick durch die Kamera: Eleonore, in der Szene gespielt von Matthias Berg, versucht zu verheimlichen, dass sie aus der Irrenanstalt floh.

Blick durch die Kamera: Eleonore, in der Szene gespielt von Matthias Berg, versucht zu verheimlichen, dass sie aus der Irrenanstalt floh.

Foto: IKD

Ostern 2021: 17 Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können, haben sich seit Februar auf den Weg begeben, um sich filmisch mit der Frage auseinanderzusetzen: „Was macht Ostern im innersten Kern eigentlich aus?“ In Interviews, in Auseinandersetzung mit Trip-Hop, elektronischer Musik und Strindbergs Jahresfestspiel „Ostern“ entstand ein ästhetisches Experiment, das Ostern mit einem Remix vergleicht.

Der Film wird zum ersten Mal in der Alternativen Ölbergstunde am Donnerstag, 1. April, in der Herz-Jesu Kirche in Trier-Süd, nach dem Gründonnerstag-Gottesdienst, um 22 Uhr gezeigt.

Von Gründonnerstag als Wachstumsschmerzen zu sprechen, Karfreitag als Symbol zu verstehen, die Widersprüche des Glaubens auszuhalten und die Osternacht als Krieg, an dem man gemeinsam den Sieg auf Golgotha erringt, zu deklamieren, wirft einen ganz neuen Blick auf die Geschehnisse um Ostern. Was macht es mit Menschen, die sich mit den Themen Verrat, Tod und Hoffnung auseinanderzusetzen, jenseits der auswendig gelernten Glaubensätze?

Der Film Ostern (Remix) befragt das Osterfest und die Auferstehung Jesu, als Grundpfeiler des christlichen Glaubens, aus unterschiedlichen Perspektiven: Atheisten, Humanisten, glaubende Christen und ein Muslim sprechen über die Kartage, die Passion und das Geheimnis des Glaubens. Das Ergebnis ist ein Film, der keine braven (katechetischen) Antworten geben will, sonder existentielle Fragen nach der Welt, in der wir leben, stellt: Auf was können wir eigentlich hoffen?

Der Film entstand im Rahmen des Projekts Kulturelle Diakonie im Trierer Süden und arbeitete mit einem 17-köpfigen heterogenen Ensemble, in dem jede und jeder als Experte des Alltags sich in Interviews, Schauspiel und der Erschließung unbekannter Musik einbrachte. Diese Vielfalt an Menschen und ästhetischen Herangehensweisen an Ostern erschuf einen Film, der Religion unter einer ästhetischen Perspektive betrachtete: Nicht der Glaubenssatz, sondern das Erwidern, das Zweifeln und die Sinnsuche in all seiner Widersprüchlichkeit entwerfen eine Suchbewegung nach Glauben und Nicht-Glauben in den (Dis-)Harmonien, der wohl wichtigsten Sehnsuchtsfragen eines jeden Menschen: Worauf darf ich hoffen?

Der Film ist ein Experiment der Initiative Kulturelle Diakonie im Trierer Süden (IKD). Leitung und Regie führte Marc-Bernhard Gleißner; Schnitt und Kamera oblagen Elisabeth Ra, Amjad Al Aswad, Mohamed Laila und Mohamed Kushari.

Anmeldung im Internet auf sredna-­herzjesu.de, per E-Mail an Marc-Bernhard@sredna-­herzjesu.de oder telefonisch unter 0151/24106309.

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