Packendes Spiel in der Kunstakademie

Trier · Anfeuern, bangen, jubeln: Beim Public Viewing der Frauen-Fußball-WM in der Europäischen Kunstakademie ließen sich Fußball-Fans von einem spannenden Spiel mitreißen. Am Samstag geht es weiter.

 Großer Jubel trotz weniger Fans: Public Viewing in der Europäischen Kunstakademie. TV-Foto: Friedemann Vetter

Großer Jubel trotz weniger Fans: Public Viewing in der Europäischen Kunstakademie. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. "Die Vorfreude ist riesengroß auf dieses Spiel!", lässt der Fernsehmoderator kurz vor dem Anpfiff wissen. Na ja. Nur ein Dutzend Männer und Frauen verfolgen anfangs fast regungslos im abgedunkelten Saal der Kunstakademie den Spielbeginn. "Ich tippe auf Zwei zu Eins für Frankreich", hofft Sabine Schneider, in deren Brust wegen ihrer französischen Abstammung "ein deutsches und französisches Herz" schlagen. "Ich drücke aber beiden Mannschaften die Daumen!", sagt sie diplomatisch.
Es hätten sich schon ein paar mehr Fans mit der Frauenmannschaft solidarisch zeigen können, findet Bernd Sauerborn, der seine sieben ausgestellten "Ballkünstlerinnen" im gleichen Raum kurzerhand mit zu den Gästezahlen rechnen will. Doch im Laufe des Abends tröpfeln immer mehr Gäste ein, am Ende sind es rund 30 Fußballbegeisterte. "Nachschub" gibt es auch in flüssiger Form: Wer nicht vorausschauend sein Getränk selbst mitgebracht hat, besorgt sich Bier im nahegelegenen Supermarkt. Doch wie die Flaschen öffnen? Unterstützung kommt wiederum von den "Ballkünstlerinnen" und einem ausgestellten Flaschenöffner in Ballform, der nun praktische Verwendung erfährt.
Nur wenige Minuten bleibt die Stimmung ruhig. Dann ist klar: Hier entwickelt sich ein pfeilschnelles und äußerst druckvolles Spiel.
"Lauf!", "zieh!", schreien manche. Es wird gestikuliert, mit den Armen gerungen, mal der Leinwand ein Stinkefinger gezeigt. Dann das Kopfball-Tor durch Kerstin Garefrekes, wenige Minuten später folgt das Zwei zu Null gegen Frankreich. "Klasse!", brüllt ein Mann, während sich eine Frau jubelnd um die eigene Achse dreht.
Halbzeit: Zeit zum Verschnaufen und für Cola und Radler. Dass Frankreich nach der Pause den Anschlusstreffer landet, freut nicht nur Sabine Schneider. "Tut dem Spiel gut", findet ein Mann. In der Tat: Mit allem, was zu einem fesselnden Fußballspiel gehört, vergehen die Minuten wie im Flug. Fouls, rote Karte, Elfmeter, Tore und verpasste Torchancen. "Ist das spannend!", kommt ein Stoßseufzer vom Sitznachbarn.
Am Ende Jubel im Saal: Deutschland drückt das Vier zu Zwei gegen Frankreich übers lange Eck in die Maschen. "Macht nichts, dass Frankreich verloren hat", strahlt Sabine Schneider. "Das war eine perfekte Werbung für den Frauenfußball!" Stimmt. Am Samstagabend geht es im Viertelfinale mit Public Viewing in der Europäischen Kunstakademie weiter. Dann kann man sich übrigens nicht nur auf hochklassigen Sport, sondern auch auf Essens- und Getränkestände freuen.

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