Palastgarten: Wiesen könnten unter Pilgern leiden

Trier · Im Volksglauben ist der heilige Petrus verantwortlich fürs Wetter. Damit trägt der Stadtpatron eine große Verantwortung: Lässt er es während der Heilig-Rock-Wallfahrt ordentlich gießen, könnte die große Wiese im Palastgarten unter dem Pilgeransturm so sehr leiden, dass sie für den Rest des Sommers gesperrt werden muss.

Trier. Eine große und eine kleinere Bühne hat das Bistum für das Begleitprogramm zur Heilig-Rock-Wallfahrt im Palastgarten aufgebaut. Auch die großen Freiluftgottesdienste finden auf der großen Wiese statt. Zehntausende Wallfahrer werden in den nächsten vier Wochen wohl über die feinen Rasenflächen pilgern. Zumal auf der Wiese am anderen Ende des öffentlichen Parks, zwischen Mustorstraße und Weimarer Allee, das riesige Verpflegungszelt steht, in dem mehr als 2000 Pilger gleichzeitig sitzen und essen können.
Grillwiese womöglich gesperrt


Gesellt sich zu der Belastung durch die Zehntausende Fußabdrücke der Pilger über mehrere Tage starker Regen, werden sich die Wiesen wohl unweigerlich in Schlammflächen verwandeln.
"Im schlechtesten Fall müssen wir die betroffenen Flächen danach umpflügen und die Grasflächen neu einsäen", sagt Triers Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani. "Eine Vegetationsperiode lang" müsse der Rasen dann Ruhe haben, um neu wachsen zu können. "So lange müssten wir die betroffenen Flächen dann wohl sperren", sagt Kaes-Torchiani. Grillen, Ballspielen und in der Sonne Liegen wären dann auf der beliebten großen Wiese an den Kaiserthermen in diesem Sommer nicht möglich.
Allerdings will die Stadtverwaltung nicht den Teufel an die Wand malen: "Wir hoffen, dass wir die Rasenfläche nur nachsäen und ausbessern müssen", sagt Kaes-Torchiani. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man ohnehin keine Prognose abgeben, wie die Flächen nach der Wallfahrt aussehen werden und welche Aufwendungen für die Wiederherstellung erforderlich sind, betont der städtische Pressesprecher Dieter Jacobs. Absprachen für den Fall der Fälle sind allerdings getroffen: Mit dem Bistum hat die Stadt vereinbart, dass die Kirche die Aufbereitung der Grünflächen bezahlen muss. Rollrasen, mit dem die Wiesen sofort wiederhergestellt werden könnten, käme wegen der hohen Kosten jedoch nicht infrage, erklärt Kaes-Torchiani. woc

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