Verkehr Vorbei statt mittendurch

Welschbillig · So etwas wie die Bürger aus Aach-Hohensonne hätten die Menschen in Welschbillig-Windmühle auch gerne. Und es gibt schon erste Pläne für die Ortsumgehung.

 Für den Welschbilliger Ortsteil Windmühle ist eine Umfahrung geplant, die östlich der Bebauung verlaufen würde.

Für den Welschbilliger Ortsteil Windmühle ist eine Umfahrung geplant, die östlich der Bebauung verlaufen würde.

Foto: Ekkehard Greißl

Das kann man sich heute gar nicht mehr so richtig vorstellen. Doch Dieter Dahm kann sich noch gut daran erinnern, dass die Autos durch die kleine Siedlung Windmühle zwischen dem Helenenberg und Newel mit Tempo 100 fahren durften. „Hier hat es jede Woche einen Unfall gegeben“, sagt Dahm. Auch viele schwere. Gefährlich wurde es besonders dann, wenn Autos aus Richtung Welschbillig kommend auf die Bundesstraße 51 einfuhren. Inzwischen darf in Windmühle nur noch maximal 50 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Gleichwohl kommt es im Weiler auch heute noch immer wieder zu haarigen Situationen.

Erste Pläne für die Lösung des Problems Windmühle hat der Landesbetrieb Mobilität Trier in der Schublade liegen. Ähnlich wie in Hohensonne, wo eine neue Trasse für neue Fahrbahnen in den Erdhügel geschnitten werden, soll auch in Windmühle die Bundesstraße verlegt werden. Und zwar einige Meter Richtung Welschbillig (siehe Grafik).

Bereits vor einigen Jahren war diese Umgehung Thema. Zwischenzeitlich ist es ruhig geworden um das Projekt. In einer Sitzung des Bauauschusses des Kreistags Trier-Saarburg am Donnerstag, 22. Februar, 18 Uhr, taucht die Umgehung nun wieder aus der Versenkung auf. Dabei geht es jedoch nur darum, dass die in die Bundesstraße einmündenden Kreisstraßen nicht wie zwischenzeitlich geplant abgestuft oder gar aufgehoben werden sollen.

Der TV hat nachgefragt, wie es um das Projekt steht. Dazu sagt Hans Michael Bartnick, Presseprecher des LBM Trier, dass die Trasse der B 51 aus der Ortslage heraus verschoben werden. „In diesem Zusammenhang soll die K 21 von der B 51 ab- und an die L 42 angebunden werden.“ Wer also später einmal von Welschbillig-Möhn kommend zur Bundesstraße will, wird erst einmal über eine neue Straße nach Newel geleitet  „Mit dem Umbau der Kreuzung wird die dann letzte bestehende Kreuzung auf der B 51 zwischen Bitburg und Trierweiler beseitigt“, sagt Bartnick.

Mit der Umgehung soll laut LBM die Verkehrssicherheit erhöht und ein an die hohe Verkehrsbelastung angepasster, bedarfsgerechter Ausbau der Bundesstraße verwirklicht werden. „Die Lebensqualität in der Ortslage Windmühle wird dabei gleichzeitig stark verbessert.“

 Derzeit arbeitet der Landesbetrieb an der Erstellung des sogenannten technischen Richtlinien-Entwurfs. Wann gebaut wird, kann aktuell noch nicht gesagt werden. Dass gebaut wird, sieht Anwohner Dahm mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits sei es natürlich gut, wenn die Bundesstraße nicht mehr mitten durch Windmühle führe. Andererseits gibt es für ihn und einige weitere Bewohner Kritikpunkte. „Uns wäre es recht, wenn es hier eine Sackgasse geben würde.“ So wie das in Helenenberg gemacht worden ist. Denn die Bürger wollten nicht, dass künftig der Durchgangsverkehr zwischen Ralingen und Welschbillig durch die Siedlung läuft. Er wünscht sich insgesamt deutlich mehr Entgegenkommen von den Straßenplanern. „Die brauchen schließlich unser Land, um die Umgehung zu bauen“, sagt  Anwohner Dahm

Peter Jan Schlüschen hält zwar Projekte wie den A 1-Lückenschluss für wichtiger als eine Ortsumgehung Windmühle. Er ist Geschäftsführer der Autohof Görgen GmbH & Co. KG, die die Tankstelle unmittelbar an der B 51 betreibt. „Und die werden wir nicht einfach so aufgeben“, sagt Schlüschen. Sollte die neue Straße kommen, sei der alte Standort wohl nicht zu halten. Er kann sich jedoch gut vorstellen, Richtung alte Trasse umzusiedeln. „Das wäre ein geeigneter Standort für einen Autohof“, sagt der Geschäftsführer.

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