Parade mit erfolgreichem Finale: Elefanten wechseln für 212.500 Euro die Besitzer

Trier · 240 Gäste sind am Samstagabend in einer der ehemaligen Industriehallen auf dem Bobinet-Gelände dabei, als die nicht vorab an Sponsoren verkauften restlichen 24 Dickhäuter der Elephant-Parade Trier unter den Hammer kamen. Der Abend war spektakulär.

 Auktionator Robert van den Valentyn versteigert in der ehemaligen Bobinet-Halle in Trier die Dickhäuter.

Auktionator Robert van den Valentyn versteigert in der ehemaligen Bobinet-Halle in Trier die Dickhäuter.

Foto: Friedemann Vetter

Auktionator Robert van den Valentyn heizt die Stimmung an: "Kommen Sie, da ist Ihre Armbanduhr ja mehr wert als ihr Gebot", ruft er einem jungen Mann zu, der sich gerade von seinem Tischnachbarn hat überbieten lassen. Bis 6000 Euro steigen die Gebote in 300-Euro-Schritten, danach klettern die Preise für die bunten Elefanten-Skulpturen um 500 Euro, ab 10.000 Euro geht es in Tausendern weiter.
Die Atmosphäre ist mitreißend, Hände recken sich in die Höhe. Wird die 10.000er-Marke geknackt, jubelt der ganze Saal.

10.000 - so viel hatte sich Lydia Engel als Limit gesetzt. Ihre Tochter und sie hatten sich in den goldenen Lovely Elepunk, entworfen von der Designerin Jette Joop, verliebt. Doch die 10.000er-Grenze ist erreicht - und Lydia Engels Mitbieter gibt noch nicht auf. Lydia Engel bleibt dran. Bei 15.000 Euro ist schließlich Schluss - die zierliche Frau hat den Zuschlag erhalten. "Wir wollten den Elefanten halt gerne haben, und das Geld ist ja auch für einen guten Zweck", sagt die Geschäftsführerin der Firma Gipsbergbau Engel mit Sitz in Temmels. "Der Lovely Elepunk wird einen schönen Platz in unserem Garten erhalten.

Der Lovley Elepunk ist der einzige Elefant, dessen Erlös nicht an die Asian Elephant Foundation, sondern an den Hilfsverein Nestwärme geht. Alle anderen Verkaufserlöse kommen der Elefanten-Stiftung zugute. "Von dem Geld aus Trier und Luxemburg wollen wir das erste Elefanten-Krankenhaus in Myanmar bauen", sagt Stiftungsdirektor Remand Houben. Auch ein Bildungsprojekt, das Kinder in Myanmar für den Schutz der nur noch rund 5000 Elefanten ihres Heimatlandes sensibilisieren soll, ist von dem Geld aus Trier und Luxemburg geplant.

Insgesamt bringt die Trierer Versteigerung der 24 Elefanten 212.500 Euro ein. In Luxemburg waren es bei ebenfalls 24 Elefanten 303.500 Euro. Dazu kommen die Erlöse aus dem Vorverkauf von 47 Elefanten an die Sponsoren zu je 4650 Euro, was einem zusätzlichen Verkaufserlös von 218.550 Euro entspricht. "Die Details habe ich noch nicht berechnet, aber die Elephant-Parade Trier-Luxemburg scheint damit die erfolgreichste nach London zu sein", sagt Remand Houben, Direktor der The Asian Elephant Foundation. Damit hat die Doppelausstellung Trier/Luxemburg Städte wie Singapur, Mailand, Amsterdam und Kopenhagen abgehängt.

15 Prozent vom Verkaufspreis der Elefanten erhalten die Künstler, 15 Prozent die niederländische Elephant-Parade GmbH, die Städte bei der Organisation von Paraden unterstützt, die restlichen 70 Prozent kommen der Elephant-Foundation zugute.

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