Parfümerien als Plünderungsobjekte

TRIER. (f.k.) In Gruppen auftretende Ladendiebe bereiten zurzeit dem Facheinzelhandel in der Trierer Innenstadt Sorge. Besonders betroffen sind Parfümerien mit teurer Ware, die sich leicht absetzen lässt.

Die Parfümerie "Pierre" an der Nagelstraße wurde nach Angaben des Inhabers und einer Mitarbeiterin in der vergangenen Woche gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen ­ Freitag und Samstag ­ heimgesucht. Die offenbar aus dem Osten stammenden Täter betraten den Laden nacheinander, verteilten sich im Raum und griffen zu. Die allein anwesende Verkäuferin war durch das massive Auftreten der Männer eingeschüchtert und ließ sie gewähren ­ zumal auch noch eine Art "Wache" an der Eingangstür gestanden haben soll. Oft würden die Geschäfte von bis zu zehn Männern betreten, so eine Verkäuferin. Sie seien stets auffallend gut und elegant gekleidet. Auch Frauen und Kinder sollen manchmal dabei sein. Die Verkäuferin: "Die Frauen bleiben immer draußen vor dem Geschäft. Die Kinder werden schon einmal mit hineingebracht, um für Unruhe und Ablenkung zu sorgen." Bedrohlich hart ging es kürzlich in einer Parfümerie an der Neustraße zu ­ dort wurde ein Mitarbeiter heftig zur Seite gestoßen, als er einem der Täter die Beute wegnehmen wollte. Die Inhaberin Edith Lücke erstattete in diesem Fall Anzeige. Gegenüber dem TV äußerte sie die Vermutung, dass die Diebesbanden "mit dem Bus von außerhalb nach Trier gebracht werden" und dann dort "ihrer Arbeit nachgehen". Diese Vermutung konnte Monika Peters vom Trierer Polizeipräsidium gestern weder bestätigen noch dementieren. Immerhin seien im letzteren Fall Beweismittel sichergestellt worden, die zu einer späteren Täteridentifizierung führen könnten. Über die Herkunft dieser Leute könne zurzeit nur spekuliert werden. Die Polizei appelliert an alle Ladeninhaber, sofort über Notruf 110 Alarm zu schlagen, sobald sich verdächtige Gruppen oder auch Einzelpersonen im Geschäft zu schaffen machen. Leider würden viele Geschäftsleute und deren Mitarbeiter aus Furcht vor Repressalien auf eine Anzeige verzichten oder sie zu lange herauszögern. Peters: "Die Polizei kann nur gegen etwas vorgehen, von dem sie auch Mitteilung erhalten hat." In den Parfümerien sieht man derweil wieder mit Grausen dem Wochenende entgegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort