Parken am Moselstadion: Stadt Trier lehnt Antrag für Heimspiel ab

Trier · Der Stadtvorstand bleibt hart: Dezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) hat auch dem konkreten Antrag von Eintracht Trier, Radwege am Moselstadion ausnahmsweise zum Parken freizugeben, eine Absage erteilt.

 Völlig zugeparkt: Während der Eintracht-Spiele ist die Kloschinskystraße direkt am Moselstadion überbelegt. TV-Foto: Roland Morgen

Völlig zugeparkt: Während der Eintracht-Spiele ist die Kloschinskystraße direkt am Moselstadion überbelegt. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Die Auseinandersetzung um das Parkproblem am Moselstadion in Trier erreicht einen neuen Höhepunkt. Die Verantwortlichen des Fußball-Regionalligisten SV Eintracht Trier, die sich bisher mit offener Kritik an der Verwaltung eher zurückhielten, haben offenbar die Geduld verloren.
So bezeichnet Eintracht-Vorstandsmitglied Harry Thiele die Angelegenheit in einer Pressemitteilung als "Ping-Pong-Spiel und Unding". "Jeder schiebt es auf den anderen", legt Thiele im Gespräch mit dem TV nach.
Eintracht empfängt SC Verl


Hintergrund ist der Mehrheitsbeschluss des Stadtrats vor zwei Wochen, das Parken auf den Radwegen am Moselstadion bei Heimspielen des SVE auf Antrag zuzulassen. Auf dieser Basis ergriff die Eintracht die Gelegenheit und beantragte schriftlich eine Ausnahmegenehmigung für Stadionbesucher am Freitag, 14. Oktober, von 17.30 bis 21.45 Uhr. Anpfiff zum Heimspiel gegen den SC Verl ist um 19 Uhr.
Doch die Antwort der Dezernentin Simone Kaes-Torchiani fiel so aus, wie es nach ihrer Stellungnahme in der Ratssitzung zu erwarten war (der TV berichtete). "Die Frage ist vom Stadtvorstand der Rechtslage entsprechend entschieden worden", verweist Kaes-Torchiani auf die Ablehnung jeglicher Ausnahmen. "Alles Handeln ist auch dem Grundsatz verpflichtet, im gesamten Stadtgebiet nach einheitlichen Maßstäben zu verfahren." Die Entscheidungskompetenz für solche Fälle liege nicht beim Stadtrat, sondern bei der Verwaltung.
"Herumlavieren hilft keinem"


Im letzten Satz ihres Briefs an die Eintracht wird die Dezernentin überraschend konkret: "Es liegt in der Zuständigkeit des Oberbürgermeisters als dem Vorsitzenden des Stadtvorstands, dem ich Ihren Brief vorgelegt habe, über Weiteres zu entscheiden."
OB Klaus Jensen hatte sich schon vor Monaten klar gegen das stundenweise Parken auf den Radwegen ausgesprochen. Als es im Stadtrat um den entsprechenden CDU-Antrag pro Parken ging, erklärte sich Jensen allerdings für befangen, da er im Aufsichtsrat der Eintracht sitzt. Aktuell befindet sich der OB auf einer Auslandsreise.
"Im Stadtvorstand wird offenbar nicht miteinander, sondern nebeneinander gearbeitet", moniert Harry Thiele. "Hier wird sich der Ball hin- und hergespielt. Auf der Strecke bleiben weiter das Votum des Rates und der Wille von mehr als 2300 Unterzeichnern der Fan-Initiative. Dieses Herumlavieren hilft keinem weiter." cus

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort