Parken verboten: Harte Welle in der Neustraße

Trier · Einstimmig hat der Steuerungsausschuss eine weitere Verkehrsberuhigung der Neustraße beschlossen. Kernpunkt ist der Wegfall der Parkplätze im mittleren Abschnitt. Davon verspricht sich die Stadt eine Reduzierung des Parkplatz-Such-Verkehrs, der Fußgänger gefährdet. Gegen Falschparker will sie hart vorgehen.

Trier. Der mittlere Abschnitt der Neustraße und ist eines der heißesten Verkehrspflaster in Triers City. In diesem offiziell verkehrsberuhigten Bereich zwischen German- und Pfützenstraße kommt auf engem Raum vieles zusammen, was die Straßenverkehrsordnung verbietet: rasen, drängeln, falsch parken, fahren gegen vorgeschriebene Richtung - aber auch Fußgänger, die den "Spielstraßen"-Status einseitig zu ihren Gunsten auslegen und Autos demonstrativ nicht ausweichen.
Geht es nach den Plänen von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) und Ordnungsdezernent Thomas Egger (FDP), dann ist bald Schluss mit der Verkehrsanarchie: Spätestens Mitte Juni soll die Neuregelung greifen, die der Steuerungsausschuss am Donnerstagabend einstimmig abgesegnet hat. Kernpunkte sind der Wegfall von acht Stellplätzen (zwei davon Bewohnerparkplätze) in der Neustraße sowie die Umwidmung der öffentlichen Stellplätze in der Pfützenstraße in Bewohnerparkplätze. Deutlich gemacht werden soll diese Neuregelung unter anderem durch ein Hinweisschild an der Ecke Neu-/Germanstraße, "damit auch jeder erkennt, dass es im weiteren Verlauf der Neustraße und in der Pfützenstraße keine legalen Parkmöglichkeiten mehr gibt", betont Simone Kaes-Torchiani. Ihre Hoffnung: "Wenn das Parken verboten und der Parkplatz-Such-Verkehr unterbunden sind, dann gibt es keinen Nadelöhr-Effekt mehr, und die Situation im mittleren Neustraßen-Abschnitt wird sich spürbar entspannen."
Darauf drängt die Interessengemeinschaft (IG) Neustraße, in der 50 Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen zusammen geschlossen sind, schon seit geraumer Zeit. Im vergangenen November hat sie eine von der SPD-Stadtratsfraktion unterstützte Petition ans Rathaus gerichtet, der nun Taten folgen. Wie in einer Bürgerversammlung Ende März versprochen, setzt die Stadt die Neukonzeption noch vor dem Sommer um. In den kommenden drei Wochen werden Markierungen geändert, Schilder aufgestellt und Pflasterarbeiten ausgeführt. Um die von der Baudezernentin angestrebte "angemessene Aufenthaltsqualität" zu erreichen und zu wahren, kündigt ihr Ordnungs-Kollege Egger eine harte Welle gegen Wildparker an: "Wir werden öfter und auch abends kontrollieren und dort, wo rechtlich durchsetzbar, auch abschleppen."
Die IG Neustraße begrüßt die Neuregelung; nach den Worten ihrer Vorsitzenden Aloysia Melchior könne sie "aber nur ein erster Schritt" sein: "Das Problem lässt sich erst dann wirklich lösen, wenn der mittlere Bereich der Neustraße in die Fußgängerzone einbezogen wird" - so wie bereits der Nord-Abschnitt zwischen Pfützen- und Brotstraße.
Ende 2013 Zwischenbilanz


Das sieht Dominik Heinrich (Grüne), Ortsvorsteher von Trier-Mitte/Gartenfeld, ebenso. Anrechte von Anwohnern könnten über Sonderregelungen wie beispielsweise am Stockplatz gewahrt werden. Die Stadt ziert sich noch und will die neue Lösung erst einmal bis Ende 2013 beobachten und dann eine Bilanz ziehen. Wirtschaftsdezernent Egger fürchtet, eine Ausweisung als Fußgängerzone werde im mittleren Neustraßen-Abschnitt (bisher 1b-Zone) die Mietpreise steigen lassen. Dem widerspricht IG-Chefin Melchior, Inhaberin eines Spielwarengeschäfts: "Die meisten von uns bezahlen schon seit der letzten Mietspiegel-Veröffentlichung 2010 Mieten, die an die der Fußgängerzone angepasst worden sind."

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