Parkplatzmangel nervt Südbadbesucher in Trier

Trier · Die Hitzewelle führt zum Ansturm auf die beiden Trierer Freibäder: 25 000 Gäste haben sich vom Dienstag bis Sonntag allein im Südbad gesonnt, weitere 10 000 im Nordbad. Schattenseite des Booms ist der bekannte Ärger um Parkplatzmangel und Stau.

Parkplatzmangel nervt Südbadbesucher in Trier
Foto: (h_st )

Temperaturen um und über 30 Grad treiben seit einer Woche Menschenmassen ins Freibad. Spitzentag war der Donnerstag mit 5087 Besuchern im Südbad und 2103 im Nordbad. Die Folge: Warteschlangen, Park- und Verkehrschaos. Autofahrer suchen oft vergeblich nach einem Stellplatz und müssen wegen Falschparkens Verwarnungsgeld zahlen. Wer Ausfahrten und Rettungswege blockiert, muss damit rechnen, dass sein Auto nach vergeblichem Ausrufen des Kennzeichens abgeschleppt wird.

Knöllchen: Lisa Kirchen (31) aus Trier-Nord besucht mit ihren beiden kleinen Kindern gerne das Südbad, da ihre Freunde in der Nähe wohnen. Weil sie auf einer Grünfläche parkte, musste sie 20 Euro bezahlen. "Ich ärgere mich, dass die Verwaltung kein Feingefühl hat und bei fast 40 Grad Knöllchen an Leute verteilt, die niemanden behindern oder blockieren", sagt Kirchen. Die fünfköpfige Familie Zander/Luis aus Trier-West nutzte am Montag als Konsequenz ein Taxi: "Es gibt viel zu wenig Parkplätze. Bei unserem Roller wurde hier der Ledersitz aufgeschnitten. Ein Taxi für 15 Euro ist keine Dauerlösung."

Busse: Die Linie 5/83 steuert die Haltestelle Am Bildstock werktags im 20-, samstags im 30-Minuten-Takt sowie sonntags jede Stunde an. Die Busse der Linie 2 (Haltestelle Trevererstraße) sind werktags alle 20 beziehungsweise 30 Minuten unterwegs. Vielen Eltern ist das zu umständlich. Destiny Granderson (28) aus Trier-Mariahof: "Mit Kinderwagen, Strandmuschel, Kühltasche und zwei kleinen Kindern bei fast 40 Grad im vollen Bus ewig unterwegs sein und umsteigen - das geht nicht." Claudia Fischer (28) pflichtet ihr bei: "Warum drücken die Kontrolleure nicht mal ein Auge zu? Das ist doch Schikane!"

Öffnungszeiten: Das Südbad öffnet wegen der Hitzewelle teilweise um 10 statt 12 Uhr. Bäder im Umland öffnen zum Teil deutlich früher (siehe Zweittext). Stadt-Pressesprecher Ralf Frühauf: "Bei dem außerordentlichen Reinigungs- und Pflegebedarf wird der kurze verbleibende Zeitraum vor der erneuten Öffnung dringend benötigt." Schlangen am Eingang seien bei heißem Wetter nicht zu vermeiden: "Im Gegensatz zu anderen Freibädern verfügt das Südbad über zwei moderne und schnelle Kasseneinrichtungen, welche mit erfahrenem Personal im Dauereinsatz geöffnet waren. Zudem gelangen Inhaber von Saisonkarten oder Zehnerkarten über Drehkreuze ins Bad."

Optionen: Destiny Granderson schlägt vor, eine seit Kurzem gesperrte Wiese oberhalb des Friedhofs möglichst zum Parken zu öffnen und den Wirtschaftsweg nach Mariahof im Hochsommer freizugeben, damit der Verkehr in zwei Richtungen abfließen kann. Laut Frühauf ist die besagte Grünfläche aufgrund ihrer Hanglage nicht geeignet, als Behelfsparkplatz zu fungieren. Weitere Stellungnahmen zu der kurzfristigen TV-Anfrage will die Verwaltung nachliefern.Meinung

Kühlen Kopf bewahren
Mit trauriger Regelmäßigkeit bricht in jedem Sommer das Parkproblem am Südbad über Trier herein. Eine einfache Sofortlösung gibt es dafür nicht. Aber ebenso wie bei anderen städtischen Brandherden lässt sich die Situation sicher optimieren. Natürlich muss die Stadt gegen Wegeblockierer vorgehen. Statt auch noch den letzten Grünflächenparker zu bekämpfen (die Übergänge zwischen legal und illegal sind dort fließend!), sollten Verwaltung, Rat und Bürger konstruktiv vorgehen. Teile einer Wiese etwa könnten durchaus zum Parken dienen, falls die Stadt Zugriff auf diese Fläche bekommt. m.hormes@volksfreund.de

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