Party soll Krebstherapie finanzieren

Trier · Um ihrer krebskranken Freundin Berry eine alternative Krebstherapie zu ermöglichen, laden junge Trierer am Ostersonntag ins Exhaus zum "Tanz für Berry" ein. Der Erlös wird der 25-Jährigen zugutekommen. Sieben DJs sollen besonders viele Besucher locken.

Trier. 19. Juni 2012: Ärzte diagnostizieren Lymphknotenkrebs im Körper von Berry. Nur einen Tag nach dem ersten Geburtstag ihrer kleinen Tochter bekommt die alleinerziehende Mutter aus Trier die Schocknachricht Krebs.
Sechs Monate quälende Chemotherapie und täglich 21 Tabletten bringen nicht den gewünschten Erfolg. Fünf der sechs Tumore können geheilt werden. Doch der größte, inoperable Tumor bleibt. "Ich bin ein positiv denkender Mensch", sagt Berry, die ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchte. Auch nach der fehlgeschlagenen Chemotherapie gibt Berry nicht auf. Ihre "kleine Krafttankstelle" sei ihre Tochter. "Meine Lebenseinstellung habe ich komplett geändert. Jetzt genieße ich jeden Tag, als wäre es der letzte."
Krankenkasse zahlt nicht


Bei eigenen Recherchen stößt sie auf das Krebstherapiezentrum für alternative Heilmethoden. Die Heilungsaussichten dort schätzt sie gut ein, doch das Geld fehlt. Die Krankenkasse zahlt die Behandlung dort nicht.
"Wir mussten einfach irgendwas machen", sagt Silvia Lebens, eine ehemalige Kollegin von Berry. Schnell entstand im Freundeskreis die Idee, nach dem Motto "Dance & Help" Spenden für ihre Freundin zu organisieren. "Der Kontakt zu der Trierer Electro-Szene bestand schon. Dort fanden wir schnell Unterstützung", erzählt Silvia Lebens. DJs wie Björn Nafe oder Benjamin Schmölz, der sich mit Veranstaltungen wie der "Minimalsause" einen Namen gemacht hat, erklärten sich sofort bereit, aufzulegen - ohne Bezahlung. Auch von den Verantwortlichen des Trierer Exhaus gab es positives Feedback: Die Räume können kostenfrei genutzt werden, nur die Getränkegelder gehen an das Exhaus. Garderobengebühr und Eintritt können vollständig zur Finanzierung von Berrys Krebstherapie genutzt werden.
"Allein zu sehen, wie viel man gemeinsam bewegen kann, gibt mir Kraft", sagt Berry, die von der Planung des Events lange nichts wusste. Nun hofft sie auf hohe Besucherzahlen am Ostersonntag. Einlass ist ab 23 Uhr.

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