Party-Zone für bis zu 500 Besucher

Trier · Das historische Gebäude Stockplatz 2a bleibt Diskotheken-Domizil. Neuer Mieter ist Andreas Berg, der Ende Januar das "Safari-Haus" eröffnen will. Berg, einer von zahlreichen Interessenten, habe das am meisten überzeugende Konzept vorgelegt, sagen die Besitzer der Immobilie.

Trier. "Trier wird wild!", verkünden hundert Plakate, die im Stadtgebiet hängen. Das Geheimnis lüftete Andreas Berg am Dienstagmittag in einer Pressekonferenz im Park-Plaza-Hotel. Der 38-jährige Eventmacher, Disc-Jockey und Musikproduzent (Künstlername: Andy B. Jones) stellte sich als neuer Mieter des historischen Gebäudes Stockplatz 2a und sein Nutzungskonzept vor. In seinem "Safari-Haus" will er zwei Objekte unter einem Dach vereinen.
Unten Bar, oben Disco


In der unteren Etage (Hochparterre) entsteht die "Lions-Bar", die dienstags bis samstags ab 17 Uhr geöffnet ist, darüber der "Zebra-Club", in dem vorerst einmal pro Woche Disco-Veranstaltungen über die Bühne gehen. Alles in allem 400 Quadratmeter Party-Zone für bis zu 500 Besucher plus Freiluft-Gastronomie im Sommer.
Berg kehrt damit gewissermaßen an seine künstlerischen Wurzeln zurück: In den frühen 1990er Jahren hatte er seine ersten Auftritte als DJ bei Studentenfeten im Haus Stockplatz 2a; nun verfügt er "erstmals über eine eigene Location, die ich dauerhaft bespiele".
Mit diversen Veranstaltungsformaten ("Houselovers", "Funky L. A.") tourte er bislang durch ungewöhnliche Locations wie die Sparkassen-Tiefgarage (Petrusstraße) und die Ex-Post-Schalterhalle (Fleischstraße).
Ende Juli hatte Berg mit 500 Gästen am Stockplatz 2a Party gemacht - und damit wohl auch gute Werbung in eigener Sache. Denn die Trier-Münchner Familie, der die Immobilie gehört, hatte nach den vorangegangenen Mieter-Pleiten damit geliebäugelt, die Club-Ära zu beenden und an einen Einzelhändler zu vermieten.
Nun kommen ganz andere Töne aus München. Berg habe sich "sehr überzeugend" gegen eine Vielzahl weiterer Bewerber durchgesetzt. Sein Konzept sei "plausibel, glaubhaft, machbar und nicht abgehoben", heißt es auf TV-Anfrage. Darüber dürfte auch Oliver Johannes (41), Regional-Verkaufschef der Krombacher Brauerei, froh sein. Denn die noch neuwertige Thekenanlage samt Technik könne an Ort und Stelle bleiben. Berg will nach eigenen Angaben an die 100 000 Euro in die Einrichtung investieren, um eine "warme afrikanische Atmosphäre" zu schaffen. Als Eröffnungstag ist Samstag, 28. Januar, angepeilt.
Die Sky-Lounge auf der Karstadt-Dachterrasse wird Berg auch weiterhin betreiben. Saison Nummer vier soll im April starten.Extra

Das 1905 von Weingroßhändler Franz Duhr errichtete Gebäude Stockplatz 2a ist die "Mutter aller Trierer Disco-Standorte", zumindest aller noch existierenden. Ab Anfang der 1970er Jahre beherbergte es das "Natasha"; gefolgt von unter anderem "Saint Malo", "Untreu" und "Palais". In jüngerer Vergangenheit wechselten die Namen schneller. Erst erlitt die für Vips und Besserverdiener konzipierte "Villa Conte" brachialen Schiffbruch, ehe im vergangenen Mai die Betreiber-Insolvenz das "Stockwerk"-Intermezzo beendete. Die in München und Trier ansässige Besitzerfamilie hat ihre Immobilie für zunächst fünf Jahre an Andreas Berg vermietet. Sie geht damit in ihr fünftes Jahrzehnt als musikalisches und trendgastronomisches Vergnügungszentrum - mit einem Unterschied zu den Anfangszeiten: Statt "Disco" heißt es heute "Club". rm.

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