Passage ohne Promarkt

TRIER. Ende September schließt der Trierer Promarkt. 23 Mitarbeiter verlieren voraussichtlich ihren Job, denn in Trier sieht der Elektrohändler keine Möglichkeit für eine Neueröffnung.

"Der Trierer Promarkt schließt zum 30. März", und "den Mitarbeitern werden Stellen in der Filiale in Saarbrücken angeboten". Gleich zwei Fehlinformationen auf einmal lieferte die Pressestelle der Rewe-Handelsgruppe vor zwei Wochen auf TV -Anfrage. Denn: Der Elektromarkt schließt erst zum 30. September und die Saarbrücker Filiale ist seit langem geschlossen. Doch nicht genug der Konfusion: "Wir haben seit Jahren versucht, einen neuen, modernen Standort in Trier zu finden", beharrt Promarkt-Pressesprecher Andreas Krämer. "Aber wir sind in der Stadtverwaltung auf Barrieren gestoßen." Immer wieder habe man auf die Problematik in der Trevirispassage hingewiesen. "Die Ladenfläche ist zu klein und auf zwei Ebenen untergebracht", sagt Krämer. Anfang 2001 hätte man in ein leer stehendes Gebäude in Trier Euren umziehen wollen. "Doch das ist von städtischer Seite nicht genehmigt worden", sagt Pressesprecher Krämer. "Es hat keine konkrete Anfrage gegeben", sagt Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch dagegen. "Außerdem sehen unser Einzelhandelskonzept und der Bebauungsplan in Euren sowieso keine Märkte mit innerstädtischem Sortiment - zu dem auch Elektroartikel gehören - auf der grünen Wiese vor." Vom Standort Trier habe man sich nun dauerhaft verabschiedet, sagt Promarkt-Pressesprecher Krämer. Gerüchte, dass Bitburg als neuer Standort in Frage käme, wollte ein Konzernsprecher weder bestätigen noch dementieren. Wohl um nicht für noch mehr Unstimmigkeiten zu sorgen, hat die Konzern-Leitung ihren Mitarbeitern per Dienstanweisung untersagt, sich öffentlich zu der Schließung zu äußern. Auch die Betriebsratsmitglieder dürfen sich nicht zu den anstehenden 23 betriebsbedingten Kündigungen artikulieren. Der Promarkt schließt zwar zum 30. September, der Mietvertrag zwischen der Rewe-Handelsgruppe und dem Vermarkter der Geschäftsräume, der LBS Immobilien GmbH, läuft allerdings erst Ende März 2006 aus. "Wir bedauern sehr, dass wir mit dem Promarkt einen so guten und treuen Mieter verlieren", sagt Peter Becker von der LBS. Dass der Treviris-Passage ein längerer Leerstand droht, glaubt er allerdings nicht. "Es ist die attraktivste, weil nach vorne gelegene Fläche der Passage", sagt Becker. Erste Gespräche mit potenziellen Nachmietern liefen bereits. Genaues will der Mann von der LBS jedoch noch nicht verraten: "Gastronomie schließen wir aus. Möglich wären Lebensmittel, Textilien, vielleicht ein Fahrradgeschäft oder Dienstleister", sagt Becker. Dazu könnte die 1900 Quadratmeter große Fläche auch auf zwei bis sechs Läden aufgeteilt werden. Das geplante Paulinus-Center wirke sich noch nicht auf die Nachfrage aus: "Der Vorteil schwindet zwar mit jedem Monat, aber noch haben Unternehmen die Möglichkeit, sich in der Treviris-Passage und damit in Trier zu etablieren, bevor das Paulinus-Center eröffnet", sagt Becker.

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