Per Kombi-Ticket raus aus dem Dilemma

TRIER. Rund eine Million Besucher erwarten die Macher der Landesgartenschau vom 22. April bis 24. Oktober 2004. Das entspricht einem Tagesdurchschnitt von 6500 Gästen auf dem Petrisberg. Der Andrang soll mit einer kombinierten Fahr- und Eintrittskarte bewältigt werden.

In genau423 Tagen beginnt die große Schau auf dem Petrisberg. Das siehtnur für den Laien nach "noch viel Zeit" aus. DieLandesgartenschau GmbH (LGS) kämpfte bereits bei ihrer Gründungvor 14 Monaten gegen den Kalender an. Kernproblem: dieErreichbarkeit. Den Besucherverkehr muss Triers ohnehin starkbelastetes Straßennetz bewältigen. Selbst wenn Geld und Planrechtfür eine neue A 602-Abfahrt und eine Bahnbrücke von derMetternichstraße nach Kürenz zur Verfügung stünden: Beides ließesich nicht mehr rechtzeitig realisieren. Einen Ausweg aus dem Dilemma sehen die LGS-Verantwortlichen im ÖPNV: "Wir versuchen, die Leute zu bewegen, möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Trier zu kommen", sagt Geschäftsführer Roman Schleimer. Derzeit laufen Verhandlungen mit dem Verkehrsverbund Region Trier (VRT) über eine kombinierte Fahr- und Eintrittskarte, die für jeweils einen Tag zu einem attraktiven Preis angeboten werden soll. Besucher aus dem VRT-Gebiet (ehemaliger Regierungsbezirk Trier) fahren per Bus oder Zug zum Trierer Hauptbahnhof; von dort aus geht es per Shuttle-Bus (wochentags im 20-Minuten-Takt, an Wochenenden und Feiertagen alle zehn Minuten) zum Petrisberg-Plateau. Die Fahrkarte berechtigt zum Eintritt und auch zur Rückfahrt.

Das Kombi-Ticket könnte ein Fall für etwa jeden fünften Gartenschau-Gast sein. Den größeren Teil des Publikums befördern nach Einschätzung von Co-Geschäftsführer Matthias Schmauder Bustouristik-Unternehmen nach Trier. Die LGS-Leute wollen deshalb die Werbetrommel bei der Internationalen Tourismus-Börse vom 7. bis 11. März in Berlin rühren.

Die Reisebusse unterliegen den selben Verkehrsleitlinien wie Besucher, die mit eigenem Auto anreisen. Ihnen stehen zwei ausgeschilderte Zufahrtsstrecken zur Verfügung.

Die Südroute über Olewig (Römerbrücke, Riesling-Weinstraße, Heinemann-Straße) nimmt den Verkehr von der Bitburger Straße (B 51) sowie aus Luxemburg und dem westlichen Saarland auf.

Wer via A 1/A 602 kommt, nutzt die Nordroute durch Kürenz (Herzogenbuscher Straße, Wasserweg, Aveler Tal).

Hinter dieser Streckenführung steckt das Bemühen, die Verkehrsströme möglichst gerecht auf die gebeutelten Stadtteile Olewig und Kürenz zu verteilen. Beide Routen treffen auf dem neuen Verkehrskreisel an der Kohlenstraße zusammen, dessen Bau seit einigen Tagen läuft. Ebenfalls im Bau befindet sich die Magistrale, die Hauptverkehrsstraße auf dem Petrisberg Sie führt auch zu den 1500 PKW- und 50 Busparkplätzen, die auf Fundamentplatten ehemaliger französischer Kasernengebäude entstehen. Und wenn es dennoch eng wird? "Im Bedarfsfall stehen an Wochenenden und Feiertagen weitere 1500 Stellplätze an der Uni zur Verfügung", sagt Schmauder.

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