Petrisbergaufstieg ist passé

Trier · Der Moselbahndurchbruch - die direkte Verbindung zwischen Metternichstraße und Kürenzer Straße - wird im Mobilitätskonzept 2025 und im Haushaltsplan 2013/2014 eine Schlüsselrolle spielen. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani sprach gestern Abend im Stadtrat von einer "besonders hohen Priorität".

Trier. Die Prioritäten haben sich gewaltig geändert. Der Petrisbergaufstieg steht nicht mehr oben auf der Liste des Stadtvorstands. Möglicherweise steht er gar nicht mehr auf dieser Liste. So kann man die Antwort der Baudezernentin auf eine Anfrage der Freien Wähler im Stadtrat am Donnerstagabend verstehen.
Im Zusammenhang mit einer Verbesserung der ÖPNV-Anbindung der Höhenstadtteile habe die Priorität bisher auch entsprechend der Beschlusslage im Stadtrat beim Petrisbergaufstieg gelegen, sagte Simone Kaes-Torchiani. Doch die direkte Busverbindung zwischen Hauptbahnhof und Universitätsplateau hat diesen Spitzenplatz verloren. "Aufgrund der Ergebnisse der aktuellen Potenzialstudie ist eine Neubewertung dieser Maßnahme notwendig." Eine vorsichtige Formulierung, mit der Kaes-Torchiani eine Meldung des Trierer Onlinemagazins 16vor bestätigte: Die von der Baudezernentin erwähnte "aktuelle Potenzialstudie" hat dem Petrisbergaufstieg, für dessen Planung die Stadt seit 2003 mehr als 50 000 Euro ausgegeben hat, offenbar den Todesstoß versetzt.
Die FWG fragte nach Alternativen. Wie will man vor allem Kürenz und Olewig entlasten und die Höhenstadtteile effektiv anbinden? Kaes-Torchianis Antwort bestand lediglich aus einem Satz: Entsprechende Vorschläge seien Gegenstand des Mobilitätskonzepts 2025.
In den Reihen der FWG kochte es sichtbar, doch die Geschäftsordnung des Stadtrats lässt keine Debatte nach Anfragen der Fraktionen zu. So blieb es beim Protest von Fraktionschefin Christiane Probst, die ihrer Enttäuschung Luft machte und gar einen "Maulkorberlass" vermutete. Was Oberbürgermeister Klaus Jensen sofort dementierte.
Nicht der Petrisbergaufstieg, sondern der so genannte Moselbahndurchbruch habe im Entwurf des Mobilitätskonzepts eine hohe Priorität, betonte die Baudezernentin. Damit gemeint ist die Schaffung einer Hauptverkehrsachse durch Dasbachstraße und Metternichstraße über die Wildnis des früheren Moselbahngeländes in die Kürenzer Straße. Die Stadt habe das Projekt in den vergangenen Jahren nicht umsetzen können, so Kaes-Torchiani. Das Geld habe schlicht nicht gereicht. Aber jetzt sei der "notwendige Flächenerwerb" abgeschlossen, der Moselbahndurchbruch werde eine Schlüselrolle im Mobilitätskonzept 2025 spielen. "Diese Maßnahme ist auch Gegenstand der Haushaltsplanungen 2013 und 2014."

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