Petrus ist ein Picknicker: 1000 Menschen lassen sich beim 1. Trierer Volks-Picknick regionale Spezialitäten schmecken

Trier · 300 vorbestellte Picknickkörbe, 1000 erwartete Gäste und ein extrem verregneter Vormittag: So sahen die Vorzeichen für das 1. Trierer Volks-Picknick des Deutschen Roten Kreuzes auf Gut Avelsbach aus. Bis der Himmel dann doch noch aufriss und besseres Picknickwetter bot.

Petrus ist ein Picknicker: 1000 Menschen lassen sich beim 1. Trierer Volks-Picknick regionale Spezialitäten schmecken
Foto: (h_st )

Trier. Das Picknick hat noch gar nicht richtig angefangen, und doch strömen viele Besucher schon wieder vom Gelände weg. Zu nass, zu bewölkt - einigen ist das ein zu hohes Risiko; sie nehmen ihre vorbestellten Körbe lieber mit nach Hause zum Indoor-Picknick. Dabei zahlt sich ein bisschen Geduld am Sonntag durchaus aus: Kaum sind die ersten Weinflaschen geöffnet, die erste Scheibe Brot abgeschnitten und das erste Stück Käse ausgepackt, zeigen sich auch die ersten Sonnenstrahlen. Der Erlös der Picknickkörbe kommt der Allianz pro Menschlichkeit zugute (der TV berichtete).

Das gefällt vielen Besuchern; die Idee, dass sie hier einen schönen Nachmittag verbringen und anderen damit gleichzeitig helfen können. "Das ist eine tolle Sache, die wir unterstützen wollen", sagen Christiane Haas aus Gutweiler und Heiko Lemke (Bitburg). Sie sind durch ihren Arbeitgeber, die Kölner Wirtschaftsfachschule, auf die Aktion aufmerksam gemacht worden.

"Es ist doch mal schön, auch außerhalb der Arbeit etwas mit Kollegen zu unternehmen", sagt Haas. Welche der Köstlichkeiten im Korb ihr Favorit ist? "Da können wir uns einfach nicht entscheiden. Es ist alles so reichlich und lecker."Kindheitserinnerungen geweckt

 Christiane Haas und Heiko Lembke können sich gar nicht entscheiden, welche der regionalen Spezialitäten sie am besten finden.

Christiane Haas und Heiko Lembke können sich gar nicht entscheiden, welche der regionalen Spezialitäten sie am besten finden.

Foto: (h_st )
 Die Brittners aus Trier holen ihre Picknickkörbe ab.

Die Brittners aus Trier holen ihre Picknickkörbe ab.

Foto: (h_st )


Amelie (4) aus Trier ist da schon entscheidungsfreudiger: "Oh, Ei", ruft sie begeistert, ihr glücklicher, aber vor allem ungeduldiger Blick sagt mehr als 1000 Worte, als ihre Mutter ihr eben jenes pellt. Für manche der Besucher ist der Nachmittag auf Gut Avelsbach mit Kindheitserinnerungen verbunden. "Ich komme aus Tarforst, und als Kind war man schon öfter und gerne hier. Schön, dass das Gelände jetzt so genutzt wird", sagt Matthias Brittner, der den Nachmittag mit seiner Familie dort verbringt. Bis zum Konzert von Jupiter Jones am Abend werden sie es angesichts zweier kleiner Kinder wohl nicht schaffen, "aber super, dass die hier spielen".

Das tut auch SWR-Fernsehkoch Markus Plein mit seiner Band Wildwuchs am frühen Abend - und da hat er schon viel Arbeit in den Knochen. Auf der Bühne kredenzt er mit seinem Compagnon Timo Berg gebeizten Lachs und zeigt den Besuchern, was sie mit Kräutern aus dem eigenen Garten alles anstellen können - und dass manche Fernsehköche tatsächlich lustig sind.

Seit diesem Jahr ist das DRK-Sozialwerk Bernkastel-Wittlich Pächter der vormaligen Weindomäne (jetzt: Gut) Avelsbach - in der Hoffnung, den Betrieb aus den roten Zahlen herauszuführen. Das 1. Trierer Volks-Picknick ist schon einmal Beweis für das Potenzial des Geländes.
Manchmal braucht's eben nicht viel, um an einem Sonntagnachmittag glücklich zu sein: Musik, weiterziehende Regenwolken und eine entspannte Stimmung. Oh, und Ei.

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