Pferde bleiben weiter steuerfrei

Trier/Trier-Saarburg · Drei hessische Kommunen haben beschlossen, dass Pferdebesitzer künftig eine jährliche Abgabe in die Gemeindekassen zahlen müssen. Auch die Stadt Trier hat eine solche Pferdesteuer geprüft - den Gedanken aber wieder verworfen.

Trier/Trier-Saarburg. Die drei hessischen Gemeinden Bad Sooden-Allendorf, Kirchheim und Schlangenbad sind die ersten deutschen Kommunen, die von Pferdebesitzern eine Steuer verlangen: In Bad Sooden-Allendorf - 8400 Einwohner, 80 Millionen Euro Schulden - müssen seit Januar 200 Euro pro Jahr und Pferd gezahlt werden. Kirchheim gleicht die kommunale Abgabe der Hundesteuer an und verlangt 90 Euro pro Pferd, und in Schlangenbad bei Wiesbaden müssen Pferdebesitzer ab 2014 ganze 250 Euro pro Tier und Jahr in die Stadtkasse zahlen.
750 Euro pro Pferd


In Remscheid hatte Oberbürgermeisterin Beate Wilding gar eine Steuer von 750 Euro pro Pferdenase vorgeschlagen - die Stadtratsmehrheit aus SPD, Grünen und FDP kippte die Abgabe allerdings.
In Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg gibt es derzeit keine Pläne, eine Pferdesteuer einzuführen: Zwar habe die Stadtverwaltung eine solche Abgabe geprüft. "Der erhebliche Verwaltungsaufwand steht aber in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Ertrag", erklärt Triers Pressesprecher Dieter Jacobs.
Nach einer Tierzählung des auch für die Stadt zuständigen Kreisveterinäramtes aus dem Jahr 2010 gibt es in Trier 78 Pferde. Eine Steuer von 200 Euro pro Pferd würde 15 600 Euro in die Stadtkasse spülen - sofern alle Pferdebesitzer auch tatsächlich im Stadtgebiet wohnen.
Im Landkreis Trier-Saarburg gibt es immerhin 982 Pferde, was für die Kassen der Einzelgemeinden bei 200 Euro pro Tier 196 400 Euro bedeuten würde. Für die Erhebung der Pferdesteuer wäre jede Gemeinde selbst verantwortlich. "Der Kreisverwaltung Trier-Saarburg sind allerdings keine Pläne aus ihren Kommunen bekannt, eine solche Steuer erheben zu wollen", erklärt Thomas Müller, Sprecher der Kreisverwaltung, auf TV-Anfrage.

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