PFLEGE

Zum Bericht "Keine Versöhnung mit der Agenda 2010 zum 1. Mai" (TV vom 2. Mai):

Ich finde es bestürzend, wenn die Chance zur Weiterentwicklung eines Berufsstandes allein über die Gehaltshöhe geführt wird. Eine solche Vertretung der Interessen, wie sie von Verdi suggeriert wird, greift für die Pflegeberufe zu kurz. Ich erwarte als Krankenpfleger, dass das Votum mehrerer Tausend Pflegekräfte (in Trier würde man sagen Milljuunen) zur Zustimmung einer Pflegekammer ernst genommen wird. Etwa zwei Drittel der teilnehmenden Pflegepersonen haben eindeutig für die Einrichtung einer Pflegekammer gestimmt. Da stellt sich doch die Frage, ob Verdi hier als schlechter Verlierer auftritt oder lieber partnerschaftlich den Kontakt im Rahmen der Kammergründung suchen sollte. Durch die Vertretung von unter anderem Qualitäts- und Rahmenbedingungen durch die Pflegekammer in Kombination mit einer Vertretung durch Verdi bei Gehaltsfragen könnte der Pflegeberuf profitieren. Das Votum von mehreren Tausend Pflegepersonen als Fehler zu postulieren, schadet letztlich nicht der Pflegekammer, sondern dem Pflegeberuf als solchem. Ich finde ein solches Verhalten den Pflegeberufen gegenüber beschämend. Bei der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung werden die Bürger zukünftig stärker denn je auf die Unterstützung aus den Pflegeberufen angewiesen sein. Aus diesem Grund sollte alles dafür getan werden, dass das Vertrauen der Bürger in diese professionelle Unterstützung gestärkt wird. Dieses Vertrauen durch eine alleinige Diskussion über einen gerechten Lohn zu verspielen ist gefährlich. Denn was nutzt das Geld, wenn die Qualität auf der Strecke bleibt? Sascha Krames, Kell am See

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