Jedes Jahr zeigt sich das selbe Phänomen: Reiseveranstalter, die sich auf Pilgerreisen nach Santiago de Compostela spezialisiert haben, sind zu Jahresbeginn ausgebucht. Zudem wächst die Zahl der Menschen, die sich in kleinen Gruppen oder allein auf die lange und abenteuerliche Reise auf die Jahrhunderte alten Routen des Jakobusweges begeben. Inge Didié ist eine davon. Im Jahr 2004 startete die Schatzmeisterin der Europäischen Akademie für Wein und Kultur von Wasserliesch aus zur Pilgerreise auf den Jakobusweg. Nicht nur das Grab des Apostels Jakobus, der in der galizischen Hauptstadt begraben liegt, sondern auch die Weine der Anbaugebiete entlang der 2300 Kilometer langen Pilgerroute quer durch Europa fanden das Interesse der Pilgerin. Ihre Eindrücke schilderte Inge Didié in ihrem Vortrag "Weine am Jakobusweg" im Seminarraum der Domäne Avelsbach. Die Referentin stellte den Zuhörern die großen und kleinen europäischen Weinbaugebiete vor. Viel Neues und Überraschendes, das weit über die klischeehaften Vorstellungen von französischen und spanischen Weinbaugebieten hinaus ging, wusste die Referentin den interessierten Gästen zu schildern. Bereits nach wenigen Worten hatten sich die Gäste in ihrer Fantasie auf die einzigartige Reise entlang des Jakobusweges gemacht.Vier Monate auf den Spuren des Jakobus

"Ich bin ungefähr vier Monate über Toul, Dijon, Cluny, Le Puy, Roncevalles und Burgos zu Fuß nach Santiago gegangen. Dabei durchwanderte ich zahlreiche bekannte Weinbaugebiete wie Burgund, Navarra und Rioja, aber auch weniger bekannte wie die Weinbaugebiete im Südwesten von Frankreich wie Madiran, Jurançon oder Irouleguy oder die Weinbaugebiete von Valdeorras und Bierzo in Spanien", so Inge Didié. In einer Präsentation erlebten die Gäste die Landschaften, hörten von den Erlebnissen und verkosteten Weine aus den durchwanderten Gebieten.