Pilgerstätte in neuem Licht
Ein lang gehegter Wunsch von Bürgern aus den Zemmerer Ortsteilen ist dank großzügiger Spender in Erfüllung gegangen: Die Kreuzkapelle in Schleidweiler hat jetzt eine Innen- und Außenbeleuchtung. In einer kleinen Feierstunde wurde diese in Betrieb genommen.
Zemmer-Schleidweiler. Als pittoresker weißer Tupfer auf einer Anhöhe inmitten von Feldern fällt die Kreuzkapelle schon von fern ins Auge. 1884 wurde das Kirchlein in eifeltypischer Bauweise über Resten von Vorgängerbauten oberhalb des Ortes Schleidweiler errichtetet. Zum stillen Gebet oder zu feierlichen Anlässen wie Segnungen oder Prozessionen wird es von den Bürgern der Fideigemeinden regelmäßig aufgesucht. Aus ihren Reihen habe er mehr und mehr Anfragen nach einer Beleuchtung des Zuwegs und des Innenraums der Kapelle erhalten, berichtet Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid, der das Anliegen prüfte, durchrechnete und dabei Kosten von 4500 Euro ermittelte.
Angesichts knapper Kassen von Orts- und Kirchengemeinde lancierte der Bürgermeister einen Spendenaufruf: "Der war sehr erfolgreich, dank dessen konnten wir den lang gehegten Wunsch erfüllen." Keinen Cent musste die Gemeinde aufbringen, denn RWE, die Raiffeisenbank Dudeldorf, die Sparkasse Trier und viele Firmen aus den umliegenden Orten zeigten sich als großzügige Sponsoren.
In Dunkelheit in Szene gesetzt
Die Gemeindearbeiter Lothar Becker und Matthias Karrenbauer zogen in ihrer Freizeit den Graben für die Kabel, Kapellennachbar Leo Schönhofen half mit seinem Stromaggregat aus, und die Elektrofirma Reichertz aus Orenhofen übernahm die Installationen. Ihnen allen dankte Winfried Wollscheid bei einer in Dunkelheit feierlich in Szene gesetzten Einweihung der Anlage. Vor zahlreichen Gästen überreichte er Pastor Bernd Seibel den Schlüssel für den Schaltkasten, kurze Zeit später strahlten Kirchenschiff und -Giebel in neuem Licht.
"Hoffen, dass die Kapelle Mittelpunkt für Pilger wird"
Pastor Seibel freute sich darüber, dass die Beleuchtung Pilgern den Besuch der Kapelle erleichtert, und wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung des Ortes hin: "Es ist eine der ältesten Wallfahrtsstätten im Trierer Land, entstanden zeitgleich mit Klausen." Jahrhundertelang sei hier Heilung bei Krankheiten erfleht worden. Damit auch die Bürger aus Orenhofen wie zu damaligen Zeiten wieder den Weg dorthin nehmen können, wird derzeit in Zusammenarbeit der Gemeinden und des Heimatvereins Rodt/Schleidweiler ein neues Projekt verwirklicht, die Wiederherstellung der Brücke über den trennenden Grundsgraben. Das berichtete Bürgermeister Wollscheid und sagte: "Wir hoffen, dass die Kapelle wieder ein Mittelpunkt für Pilger wird."
