Pilze, ein Schlagstock und viel Schokolade

Auf der Suche nach Drogen haben Zoll und Polizei am Mittwoch auf der A 64 bei Trier und der A 60 bei Prüm zahlreiche Autofahrer kontrolliert. Dafür mussten die Autobahnen streckenweise in einer Richtung komplett gesperrt werden.

Trier/Prüm. Die rot-weiße Kelle schwenkt nach links, der dunkle Audi mit Frankfurter Kennzeichen schert aus der Kolonne aus und rollt auf einen der Parkplätze am Rastplatz Markusberg. Nach welchem Prinzip die Beamten bei der Großkontrolle an diesem Nachmittag auswählen, wollen sie im Detail nicht verraten. Autokennzeichen, Alter - und die langjährige Berufserfahrung der Polizisten entscheiden, wer kontrolliert wird. "Das ist, als würde ein guter Koch sein Rezept verraten", sagt einer der Männer.

Die Beamten der Hauptzollämter Koblenz und Saarbrücken und ihre Kollegen der Polizei in Trier, Schweich und Prüm haben es bei den beiden Großkontrollen in der Region auf Drogen abgesehen. Zeitweise hat sich auf der Autobahn 64 bei Trier ein langer Rückstau gebildet, jedes Fahrzeug wird im Schritttempo über den Rastplatz Markusberg geleitet. Ähnlich sieht es bei der zweiten Kontrollstation auf der Autobahn 60 bei Prüm unweit der belgischen Grenze aus. Mehr als 70 Polizisten und Zöllner sind bei den Überprüfungen am Mittwoch bis zum späten Abend im Einsatz, unterstützt werden sie vom Technischen Hilfswerk.

Bei der Kontrolle des Audis werden die Beamten misstrauisch. Die beiden Insassen müssen aussteigen. In dunklen Wollmänteln stehen sie neben ihrem Auto und sehen zu, wie die Beamten das Auto systematisch absuchen. Und sie werden fündig: Die Männer haben einen Teleskop-Schlagstock im Gepäck - ein Verstoß gegen das Waffengesetz.

Schokolade statt harter Drogen



Ein paar Meter weiter stellt sich eine Reisegruppe aus Asien gerade neben ihrem Reisebus auf. Diszipliniert tragen sie ihre Gepäckstücke zum Scan-Mobil des Zollamtes Flughafen-Hahn. Dort können die Taschen der Reisenden wie beim Check-In auf dem Flughafen per Röntgenstrahlen durchleuchtet werden. Die Touristen haben nichts zu befürchten. "Keine Drogen. Nur sehr viele Süßigkeiten", berichten die Zöllner. Fröhlich winkend steigen die Asiaten wieder in ihren Bus.

Die beiden Audifahrer müssen sich inzwischen einem Drogen-Schnelltest unterziehen - ohne Ergebnis. Jetzt kann nur noch die feine Nase der Drogenspürhunde weiterhelfen. Doch auch diese Suche bleibt ohne weiteren Fund. Die beiden dürfen ihre Fahrt fortsetzen, müssen aber mit einer Strafanzeige rechnen. Extra Zwischenbilanz der Kontrollen: Auf der A 60 fanden die Beamten in zwei Autos Betäubungsmittel, darunter 88 Gramm berauschende Pilze und 45 Gramm Marihuana. Außerdem hatten fünf Autofahrer Drogen, und ein weiterer hatte Alkohol konsumiert. Auf der A 64 hatten vier Autofahrer Haschisch dabei, allerdings in sehr geringen Mengen. Zwei Autofahrer standen unter Alkoholeinfluss, einer hatte keine Fahrerlaubnis. Eine endgültige Bilanz der Kontrollen lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor. (eg)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort